Hoher Vorsteuergewinn in 2023

Neobank Revolut will 50 Millionen Kunden erreichen

Die britische Neobank Revolut zeigt sich gereift und gestärkt: Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird ein dickes Umsatzwachstum gezeigt, auch unterm Strich werden schwarze Zahlen geschrieben. Wenn der Trend sich fortsetzt, ist die Neobank börsenreif.

Neobank Revolut will 50 Millionen Kunden erreichen

Neobank Revolut legt
ein ganz starkes Ergebnis vor

Bei fast verdoppeltem Umsatz auch netto profitabel

bg Frankfurt

Die britische Neobank Revolut hat ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 2,1 Mrd. Euro fast verdoppeln können. Wie am Dienstag mitgeteilt wurde, wurde daraus ein Vorsteuergewinn von 503 Mill. Euro gezogen. Im Berichtszeitraum wurden zwölf Millionen neue Kunden gewonnen, wobei für diese Angabe nicht zwischen nur registrierten und aktiven Kunden unterschieden wird. In Deutschland sei die Zahl der Privatkunden um 76% gestiegen und man peile an, die Marke von 2 Millionen Ende 2024 zu erreichen.

Dass bei Revolut die Veröffentlichung von Zahlen ansteht, war bereits am Montag durchgesickert, als bekannt wurde, dass ein Testat vorliegt. An der Stelle hatte die Neobank früher Probleme; mit Verbesserung solcher Prozesse sollten die Londoner auch gute Chancen auf die britische Banklizenz haben. Von der EZB werden sie wegen der großen EU-Präsenz sowieso schon direkt beaufsichtigt.

Auch netto gut profitabel

Auch unterm Strich stehen schwarze Zahlen: Der Nettogewinn betrug 395 (i.V. 7) Mill. Euro. Angesichts einer Nettogewinnmarge von 19% sieht Revolut-CEO Nik Storonsky damit die Effizienz und Skalierbarkeit des Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Man sei in der Lage, ein kontinuierliches Wachstum bei den margenstarken Umsatzströmen zu schaffen. Für das neue Firmenkundengeschäft Revolut Business konnte man den Angaben zufolge per Jahresende monatlich 20.000 neue KMU-Kunden gewinnen, heißt es.

Ihre Investitionen in Werbung und Marketing hatte Revolut leicht auf 277 (241) Mill. Euro gesteigert. Das B2B-Vertriebsteam wurde bis Ende 2023 auf über 900 Mitarbeiter aufgestockt, die Gesamtzahl aller Mitarbeiter stieg im Jahresvergleich um 38% auf 8.152. Revolut hatte stark in den Bereichen Regulatorik und Risikomanagement aufgestockt.

Ziel: 50 Millionen Kunden bis Ende 2024

Im Ausblick heißt es, man wolle bis Ende 2024 die Schwelle von 50 Millionen Kunden erreichen, nachdem im ersten Halbjahr 7 Millionen Kunden gewonnen werden konnten - um das Ziel zu erreichen, fehlen nur noch 5 Millionen weitere Neukunden. Im Bereich Beyond Banking setzt Revolut auf eSIMs, wo Kunden mobile Datenpakete direkt in der App kaufen können. Hinzu kommt das Loyalty-Programm „RevPoints“. Angekündigt wird der Umzug des Hauptquartiers innerhalb Londons in das YY-Gebäude im Canary-Wharf-Komplex.

Für deutsche Kunden sind einige Erweiterungen geplant, die Kunden dazu bewegen sollen, Revolut als Hauptkonto zu nutzen. Neben der deutschen Kontoverbindung (IBAN) sind Produkte wie Sparangebote, ein Kontowechselservice oder die Option, Geld einzuzahlen geplant.

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