Neue Bankenkrise um Carige
bl Mailand
In Italien droht eine neue Bankenkrise um die Genueser Sparkasse Carige. Die Trienter Genossenschaftsholding Cassa Centrale Banca (CCB) verzichtet auf die Ausübung der Call-Option für einen Anteil von 80%, der derzeit beim Einlagensicherungsfonds FITD der Privatbanken liegt. CCB wäre nur bereit, die Option wahrzunehmen, wenn FITD die Anteile umsonst hergibt und noch 500 Mill. Euro drauflegt. Das lehnt FITD-Chef Salvatore Maccarone dem Vernehmen nach ab. Der FITD hat sich bereits mit rund 650 Mill. Euro an der Rettung der schwer angeschlagenen Carige beteiligt und will nicht erneut bluten. Da der Einlagensicherungsfonds nicht dauerhaft an der Bank beteiligt sein darf, beginnt nun die Suche nach einem neuen Partner für Carige. Das wird schwierig sein. Denn Grund für den Rückzug der CCB ist die dramatische Verschlechterung der Situation bei Carige, die für 2020 einen Verlust von 251 Mill. Euro ausgewiesen hat. Dazu kommen Risiken aus einem Rechtsstreit mit Ex-Carige-Großaktionär Malacalza, der 486,6 Mill. Euro Schadenersatz fordert.