Neue Börse Ceinex kündigt "D-Shares" an

Start am Mittwoch mit ETF und Anleihen

Neue Börse Ceinex kündigt "D-Shares" an

ck Frankfurt – Ceinex (China Europe International Exchange), das Joint Venture der Deutschen Börse und der Shanghai Stock Exchange sowie der China Financial Futures Exchange, wird eine neue Klasse chinesischer Aktien einführen. Zwei Tage vor dem Start des ersten offiziellen Handelsplatzes für chinesische Anlageprodukte in Renminbi (RMB) außerhalb der Volksrepublik China kündigte Han Chen, Co-CEO der Ceinex AG, Euro Finance Week an, dass auf der Plattform so genannte “D-Shares” handelbar sein werden. Das “D” steht für Deutschland und entspricht damit dem “H” der H-Shares, der in Hongkong gelisteten Aktien chinesischer Firmen.Morgen startet Ceinex mit ETF und auf RMB lautende Anleihen. Dazu zählt ein ETF auf den Shanghai Stock Exchange 50, für den es eine auf Euro und eine auf RMB lautende Gattung gibt. Hinzu kommen ein ETF auf den chinesischen Geldmarkt sowie auf RMB lautende Anleihen chinesischer Banken. Die Produktpalette soll sukzessive ausgebaut werden und im kommenden Jahr auch um chinesische Aktienindexderivate ergänzt werden.Die Shanghai Stock Exchange und die Deutsche Börse halten jeweils 40 % an dem Joint Venture, die China Financial Futures Exchange 20 %. Die AG ist mit einem Kapital von 30 Mill. Euro ausgestattet und wird einen vierköpfigen Vorstand haben. Neben Chen, der früher stellvertretender CEO der China Financial Futures Exchange war, wird Jianhong Wu, der bisherige Leiter der Peking-Repräsentanz, dem Gremium angehören. Der von der Shanghai Stock Exchange zu stellende Vorstand und ein zweites Mitglied der Deutschen Börse stehen noch nicht fest. Für die Ceinex wurde ein chinesisches Schriftzeichen als Logo gewählt, das “Tor” bedeutet.Die Repräsentanten der Joint-Venture-Partner äußerten sich zuversichtlich zu den Aussichten. Die Idee des Projektes sei, chinesische Assets bzw. Produkte der Shanghai Stock Exchange nach Europa zu bringen, sagte Qian Li, Assistant Director der Hongkonger Repräsentanz der Shanghai Stock Exchange. Li betonte, dass die Börse auch Erfahrungen mit dem Betrieb eines regulierten Marktes in Europa sammeln wolle. Chen erklärte, es sei eine Herausforderung, europäische Investoren zu gewinnen, da diese nicht hinreichend mit chinesischen Investments vertraut seien. Aber es gebe auch große Chancen, so Chen unter Hinweis auf ein wachsendes Interesse internationaler Investoren an RMB-Produkten. Uwe Schweickert, Bereichsleiter des Executive Office der Eurex und deren Projektverantwortlicher, erklärte, es sei eine große Gelegenheit für die Deutsche Börse, die kein Geschäft in China machen dürfe, chinesische Produkte nach Deutschland zu bringen.