Europäische Union

Neue EIB-Chefin gibt Richtung vor

Nachhaltige Investitionen, die durch eine koordinierte EU-Politik unterstützt werden, sind für die neue Präsidentin der EIB, Nadia Calviño, entscheidend für die Beschleunigung der Energiewende.

Neue EIB-Chefin gibt Richtung vor

Neue EIB-Chefin gibt Richtung vor

Nadia Calviño: Europas Wirtschaft zeigt bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit

kjo Luxemburg

Die europäische Wirtschaft und die Unternehmen in Europa zeigen eine große Widerstandsfähigkeit angesichts zahlreicher sich überschneidender Herausforderungen – das geht aus dem jüngsten Investitionsbericht der Europäischen Investitionsbank (EIB) hervor, der auf den EIB Group Days in Luxemburg veröffentlicht wurde.

„Diese Widerstandsfähigkeit und die in der Vergangenheit erzielten Erfolge sind größtenteils einer gut koordinierten europäischen Politik zu verdanken, die als Blaupause für die Zukunft dienen sollte“, sagte die neue EIB-Präsidentin Nadia Calviño auf dem zweiten EIB Group Forum. Calviño ist seit Januar dieses Jahres im Amt. Sie folgt damit auf Werner Hoyer, der die Bank der Europäischen Union zwölf Jahre leitete.

Forum der EIB in Luxemburg

"Nachhaltige Investitionen, die durch eine koordinierte EU-Politik unterstützt werden, sind entscheidend für die Beschleunigung der Energiewende und die Einführung neuer Technologien", so Calviño in ihren Ausführungen vor mehr als 900 Teilnehmern des Forums im Großherzogtum. "Europas Wettbewerbsfähigkeit und strategische Autonomie hängen davon ab, dass wir unsere Ressourcen bündeln, privates Kapital einbeziehen und Partnerschaften innerhalb unserer Union und darüber hinaus aufbauen. Europa kann und wird sich dieser Herausforderung stellen", führte Calviño hierzu auf dem Forum weiter aus.

Kluft könnte sich verfestigen

In dem jüngsten Investment Report der EIB wird davor gewarnt, dass die Aufzehrung der finanziellen Reserven der Unternehmen, die als Puffer dienten, eine Herausforderung für künftige Investitionen darstellen wird. Der Bericht unterstreicht die Kluft zwischen Unternehmen, die sich wandeln und wettbewerbsfähig bleiben, und solchen, die zurückbleiben. Die Kluft zeige sich auch bei den energieintensiven Firmen, die am stärksten von der Netto-null-Umstellung betroffen seien. Da die Unternehmen, die im Dekarbonisierungsprozess voraus seien, mehr investieren und innovativer seien, bestehe die Gefahr, dass sich diese Kluft verfestige.

Europas Investitionen hätten sich als widerstandsfähiger erwiesen als in früheren Krisen, auch wenn die Kluft bei den produktiven Investitionen zwischen Europa und den USA eine Herausforderung für die europäische Wettbewerbsfähigkeit bleibe.

Darüber hinaus müssten die Investitionen in neue Technologien und Innovationen durch Investitionen in Qualifikationen und soziale Infrastrukturen ergänzt werden, um die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt zu erhalten, heißt es. "Strukturwandel, Innovation, Digitalisierung und Dekarbonisierung sind die wichtigsten Prioritäten, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu erhalten", sagte EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella.

"Wir müssen unsere Investitionen in diesen Bereichen erhöhen, gezielte Finanzmittel für die Verbreitung von Schlüsseltechnologien bereitstellen und ein günstiges Umfeld schaffen, das Hindernisse und Unsicherheiten abbaut“, so Revoltella weiter.

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