Neue Festnahme im Skandalfall Wirecard
sck München – In Bilanzskandal um Wirecard hat es eine erneute Festnahme gegeben. Nach Angaben der in der Causa ermittelnden Staatsanwaltschaft München ist der Geschäftsführer der Cardsystems Middle East FZ-LLC, eine Tochtergesellschaft der Wirecard AG mit Sitz in Dubai, nach einem Verhör als Beschuldigter festgenommen worden. “Der Beschuldigte wurde sodann dem Haftrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft den Haftbefehl eröffnete und Haftfortdauer anordnete”, teilten die Strafermittler mit.Der Beschuldigte war den Angaben zufolge aus Dubai angereist und stellte sich dem Verfahren. “Der Haftbefehl stützt sich u. a. auf den dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlichen Betrugs und versuchten gemeinschaftlichen Betrugs jeweils im besonders schweren Fall sowie den Verdacht der Beihilfe zu anderen Straftaten.” Als Haftgründe nannte die Staatsanwaltschaft Flucht- und Verdunkelungsgefahr.Vor zwei Wochen kam der frühere Wirecard-Vorstandschef Markus Braun für eine Nacht in Polizeigewahrsam, nachdem er sich den Strafverfolgern gestellt hatte. Gegen eine Kaution von 5 Mill. Euro kam er jedoch wieder auf freien Fuß. Braun muss sich jede Woche bei der Polizei melden. Er wird ebenfalls als Beschuldigter geführt.Unterdessen wird der Tatverdächtige Jan Marsalek weiterhin per Haftbefehl gesucht. Der frühere Wirecard-Vorstand fürs operative Geschäft soll sich angeblich in Südostasien versteckt halten. Wirecard wird verdächtigt, über die Standorte Dubai und Singapur Luftbuchungen vorgenommen zu haben, um das Unternehmen größer erscheinen zu lassen, als es wirklich war. Dabei war das Geschäft über Drittlizenzen vermutlich der Schlüssel zu den mutmaßlichen Betrügereien.Wirecard ist mittlerweile insolvent. Im laufenden Insolvenzverfahren sollen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die niederländische ING die Interessen der Banken im Gläubigerausschuss vertreten. Das berichtete dpa-afx. – Im Blickfeld Seite 6