Neue Probleme für MPS
tkb Mailand – Italiens Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) hat zu Wochenbeginn auf mögliche Kosten in Milliardenhöhe hingewiesen, die durch verschiedene Gerichtsprozesse entstanden sind. In dem der Börsenaufsicht Consob präsentierten Prospekt zu der beschlossenen Kapitalerhöhung bis zu 5 Mrd. Euro wird nicht nur auf ein “Rechtsrisiko” von 8 Mrd. Euro, sondern auch auf die Gefahr von Kreditausfällen und einer schwächeren Liquidität hingewiesen. Der Aktienkurs sackte am Montag in Mailand um bis zu 16 % ab. Die Papiere wurden zeitweise vom Börsenhandel suspendiert. MPS schlossen am Montag in Mailand mit 17,24 Euro (-13,8 %). Die Bank plant auch 28 Mrd. Euro an faulen Krediten (NPL) auszugliedern und Schulden in Eigenkapital zu wandeln. Davon erwartet sich CEO Marco Morelli bis zu 1,5 Mrd. Euro. Am Montag hat der Verwaltungsrat von Generali der Umschuldung zugestimmt. Generali hält 400 Mill. nachrangige MPS-Anleihen. Falls der Versicherer sämtliche Anleihen umwandelt, würde Generali zwischen 7 und 9 % der MPS-Aktien halten und damit zum größten MPS-Aktionär. Das Gelingen der Kapitalerhöhung hängt auch vom Ausgang der am Sonntag stattfindenden Volksabstimmung über die Verfassungsreform ab. Internationale Investoren werden nur dann investieren, wenn in Rom eine politische Stabilität garantiert wird.