Kapitalvorgaben

Neue Regulierung zwingt US-Regionalbanken an den Bondmarkt

Um die Regionalbanken in den USA nach dem Bankenbeben im Frühjahr resilienter zu machen, fordern die Regulatoren langfristig finanzierte Kapitalpuffer. Die Institute werden in den kommenden Monaten Anleihen im Volumen von rund 63 Mrd. Dollar emittieren müssen.

Neue Regulierung zwingt US-Regionalbanken an den Bondmarkt

US-Regionalbanken müssen Kapitalmarkt anzapfen

Regulatoren bessern nach Bankenpleiten nach

Bloomberg/lee New York

Die Regionalbanken in den USA müssen möglicherweise erhebliche zusätzliche Schulden aufnehmen, um neue aufsichtsrechtliche Anforderungen zu erfüllen, aber das zusätzliche Kapital könnte nicht ausreichen, um künftige Insolvenzen zu verhindern, so eine am Mittwoch veröffentlichte Studie. Nach Berechnungen der Bloomberg-Analysten könnten 18 regionale Kreditgeber insgesamt rund 63 Mrd. Dollar an neuen Schulden aufnehmen müssen, um die Vorschriften der US-Einlagensicherung FDIC, der Bankenaufsichtsbehörde OCC und der US-Notenbank Fed zu erfüllen.

Basel III nicht voll umgesetzt

Die drei Behörden haben die Vorschriften im Nachgang des US-Bankenbebens infolge des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank (SVB) ausgearbeitet, um die Finanzinstitute nach der Reihe von Bankzusammenbrüchen zu schützen. Es handelt sich nicht um die Umsetzung der als Basel III bekannten internationalen Vorgaben. Diese würden den zusätzlichen Fremdkapitalbedarf der Banken Bloomberg zufolge auf 75 Mrd. Dollar steigen lassen.

Nach den neuen US-Regeln müssen Banken mit Vermögenswerten von 100 Mrd. Dollar oder mehr genügend langfristige Schuldtitel ausgeben, um Kapitalverluste in Zeiten starker Belastung zu decken. Regionalbanken mit Vermögenswerten von mehr als 250 Mrd. Dollar müssen womöglich 17 Mrd. Dollar für Bail-in-Schulden aufwenden. Mittelgroße Regionalbanken mit Vermögenswerten von 100 bis 250 Mrd. Dollar könnten ebenfalls aktivere Schuldtitelemittenten werden, um ihre potenzielle Schuldenlücke zu schließen.

Mildere Vorgaben als befürchtet

Die Vorschriften sind milder ausgefallen als befürchtet. So blieb den regionalen Instituten eine Anforderung an die Gesamtverlustabsorptionsfähigkeit erspart, was nach Berechnungen der Analysten zu einem Fehlbetrag von etwa 157 Mrd. Dollar geführt hätte.

Der geplante Kapitalpuffer hätte wahrscheinlich den SVB-Zusammenbruch verhindert. "Die Behörden sind der Ansicht, dass das Vorhandensein einer substanziellen Haftungsschicht, die Verluste vor den nicht versicherten Einlegern auffängt, die Wahrscheinlichkeit der Flucht dieser Einleger hätte verringern können", hieß es kürzlich von Fed und FDIC.

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