Versicherer

Neue Runde im Machtkampf um Generali

Der Machtkampf bei Generali geht in eine neue Runde. Bei der Verwaltungsratssitzung des italienischen Versicherers zur künftigen Besetzung des Aufsichtsgremiums haben sich erneut tiefe Gräben zwischen den Hauptaktionären gezeigt. Eine Mehrheit...

Neue Runde im Machtkampf um Generali

bl Mailand

Der Machtkampf bei Generali geht in eine neue Runde. Bei der Verwaltungsratssitzung des italienischen Versicherers zur künftigen Besetzung des Aufsichtsgremiums haben sich erneut tiefe Gräben zwischen den Hauptaktionären gezeigt. Eine Mehrheit von neun der 13 anwesenden Mitglieder des Gremiums unterstützte die Linie der Mediobanca, die derzeit 17,2% der Stimmrechte kontrolliert. Chairman Gabriele Galateri erhielt den Auftrag, mit Hilfe externer Berater für die Hauptversammlung im April des kommenden Jahres eine Liste mit Kandidaten für den neuen Verwaltungsrat zu erarbeiten – im Dialog mit den großen Investoren und Aktionären. Dabei wird wohl auf die Hilfe eines Headhunters, vermutlich Egon Zehnder, zurückgegriffen.

Die Unternehmer Leonardo Del Vechio und Francesco Gaetano Caltagirone sowie die Bankenstiftung Crt, die ihre Anteile in einem Aktionärspakt gebündelt haben, der 12,56% von Generali kontrolliert, sind mit dieser Strategie nicht einverstanden. Vier Verwaltungsratsmitglieder, die dem Pakt zugerechnet werden, stimmten deshalb gegen den Vorschlag. Sie fordern eine andere, wesentlich aggressivere Geschäfts-Strategie und lehnen auch ein drittes Mandat von Generali-CEO Philippe Donnet ab. Dieser hat sich bereiterklärt, eine dritte Amtszeit zu absolvieren. Er wird von der Mehrheit des Aufsichtsgremiums unterstützt. Unter Donnet haben sich sowohl die Geschäftszahlen als auch der Aktienkurs positiv entwickelt, was sich für die Anteilseigner in attraktiven Dividendenzahlungen wider­spiegelte.

Es bleibt abzuwarten, wie die Mitglieder des Aktionärspakts nun reagieren werden. Noch immer offen ist, ob die Familie Benetton, die 4% der Generali-Aktien hält, dem Pakt beitreten wird. Es wird auch darüber spekuliert, dass das Aktionärsbündnis juristische Schritte einleiten oder die Aufsichtsbehörden anrufen könnte.

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