Neue Strategie der Zurich schlägt noch nicht an

Jahresergebnis sinkt - Sehr schwaches Schlussquartal

Neue Strategie der Zurich schlägt noch nicht an

Reuters Zürich – Beim Schweizer Versicherer Zurich hat sich die vor gut einem Jahr eingeleitete Wachstumsstrategie noch nicht ausgezahlt. Im letzten Jahr sank der Gewinn des fünftgrößten Versicherungskonzerns Europas um 3 % auf 3,9 Mrd. Dollar, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Vor allem das letzte Vierteljahr fiel schwach aus: Der Gewinn lag um 20 % unter dem Vorquartal.Konzernchef Martin Senn schlug selbstkritische Töne an: “Bei der Umsetzung unserer im Dezember 2013 festgelegten Strategie sind wir gut vorangekommen, mit dem finanziellen Ergebnis können wir aber nicht zufrieden sein.” Als Trostpflaster sollen die Aktionäre unverändert 17 sfr Dividende erhalten.Senn hat den Aktionären versprochen, den Konzern wieder stärker auf Wachstum auszurichten und zu wenig rentable Geschäfte abzustoßen. Die Kosten sollen bis 2015 um 250 Mill. Dollar gesenkt werden. Zunächst ging die Eigenkapitalrendite aber erst einmal leicht zurück.Der Gesamtumsatz der Gruppe stieg im letzten Jahr um 6 % auf 74,43 Mrd. Dollar. In der Sachversicherung stagnierten die Prämien bei 36 Mrd. Dollar. Von Großschäden blieb Zurich verschont, der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 97,3 %. Der Spartengewinn lag mit 2,89 Mrd. Dollar leicht über dem Vorjahr. Das reiche aber noch nicht, sagte Konzernchef Senn. Zurich müsse über alle Schadenversicherungsbereiche hinweg weitere Verbesserungen erzielen.In der zweitgrößten Sparte Lebensversicherung holte die Gruppe mit 31,9 Mrd. Dollar 18 % mehr Prämien herein als ein Jahr zuvor. Der Spartengewinn blieb aber praktisch unverändert. In Europa und Asien lief das Geschäft gut, aber das Nordamerika-Geschäft schwächelte. Schwache Währungen in Ländern Lateinamerikas bremsten den Konzern ebenfalls.Die Kapitalanlagen von mehr als 200 Mrd. Dollar warfen im letzten Jahr deutlich mehr Gewinn ab als 2013, als die Schweizer mit Absicherungsinstrumenten viel Geld verloren hatten. Der Nettogewinn stieg um fast ein Viertel, und die Rendite verbesserte sich um fast einen Prozentpunkt auf 4,5 %. Anleihen, die Zurich schon länger in den Büchern hat, gewannen infolge der sinkenden Zinsen an Wert. Die Zurich-Papiere verloren an der Börse bereits morgens mehr als 3 % und schlossen am Abend mit – 3,1 % bei 312,90 sfr.