hip London – Die Reform des Sterling Overnight Index Average (Sonia) wird am 23.4.2018 wirksam. Wie die Bank of England mitteilt, die Sonia nach dem Skandal um die Manipulation der London Interbank Offered Rate (Libor) als Alternative bewirbt, wird der Zinssatz am 20.4.2018 zum letzten Mal nach der alten Methode berechnet und von der Wholesale Markets Brokers’ Association (WMBA) veröffentlicht. Sonia wurde im März 1997 von der WMBA geschaffen.Sonia hätte der Notenbank zufolge nach der neuen Berechnungsweise in den vergangenen sechs Monaten um 1,3 Basispunkte niedriger gelegen als nach der derzeit noch gültigen Methode. Ermittelt worden sei das auf Grundlage eines täglichen Handelsvolumens von 46 Mrd. Pfund – mehr als das Dreifache des Volumens, das der herkömmlichen Berechnungsweise zugrunde liege. Die Notenbank ermittelt einen angepassten gewichteten Mittelwert aus relevanten Transaktionen im Volumen von mindestens 25 Mill. Pfund, die von ihrer SMM-Datensammlung (Sterling Money Market) erfasst werden. Dabei wird sowohl das Viertel mit den höchsten als auch das Viertel mit den niedrigsten Werten herausgerechnet. Die Bank of England berechnet den Zinssatz und veröffentlicht ihn künftig am Folgetag um 9:00 Uhr Londoner Zeit.Seit dem Libor-Skandal suchen die britischen Aufsichtsbehörden nach Wegen, die betrügerische Beeinflussung von Benchmarks für das sogenannte FICC-Geschäft der Banken – den Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen – zu verhindern. Eine von der Notenbank einberufene Arbeitsgruppe von 16 internationalen Großbanken hatte sich für Sonia als bevorzugten Referenzzins für auf Pfund lautende Derivate und Kontrakte ausgesprochen (vgl. BZ vom 29. April). Der Working Group on Sterling Risk-Free Reference Rates gehören unter anderem die Deutsche Bank, Goldman Sachs und UBS an.Sonia wird von Marktteilnehmern als Referenzzins für OIS-Kontrakte (Overnight Indexed Swap) in Sterling verwendet. Weitere Benchmarks für das Zinsswapgeschäft sind der Repurchase Overnight Index Average (Ronia) und Isdafix.