Neuer Standard krempelt Versichererbilanzen um

IFRS 17 vorgestellt - Hoher Aufwand für Einführung

Neuer Standard krempelt Versichererbilanzen um

ak Düsseldorf – Nach jahrelangen Diskussionen soll es von 2021 an eine weltweit einheitliche Grundlage für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen geben. Das International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichte am Donnerstag den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17, der die seit zwölf Jahren geltende Zwischenlösung IFRS 4 ersetzen wird.In der Versicherungsbranche wurden die neuen Regeln weitgehend begrüßt, der Aufwand für die Einführung wird allerdings als sehr hoch eingeschätzt. Großkonzerne rechnen mit Kosten zwischen 100 und 200 Mill. Euro.Vor allem in den Bilanzen der Lebensversicherer ändert sich einiges. Der bisherige Ausweis der Bruttoprämien wird durch den Versicherungsumsatz ersetzt, der Sparanteile nicht mehr berücksichtigt. Die Unternehmen müssen Gewinnmargen zwingend offenlegen – was laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft über die Vorschriften für andere Industrien hinausgeht. Marktführerin Allianz begrüßte IFRS 17 trotzdem. Die neuen Regeln schüfen mehr Transparenz und reflektierten moderne Bewertungsmethoden. Allerdings werde die Umsetzung drei Jahre dauern.—– Gastbeitrag Seite 4