Die Hiobsbotschaft hätte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können, da Frankreichs Regierung eigentlich weitere Anstrengungen zur Defizitbekämpfung unternehmen muss. Doch nun droht dem Land nach Dexia ein neues Debakel, da Moody’s die Hypothekenbank Crédit Immobilier de France (CIF) abgestuft hat. Denn die auf Immobilienkredite für die einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten spezialisierte Bank kann sich nun nicht mehr wie bisher über die Märkte finanzieren. Die sozialistische Regierung steht damit vor einem Dilemma: Sie kann CIF nicht einfach pleitegehen lassen, da dies im Widerspruch zu der von ihr versprochenen Förderung des sozialen Wohnungsbaus stehen würde. Aber sie kann sich eine teure Rettung angesichts der klammen Haushaltslage eigentlich nicht leisten. Egal, wie die Lösung aussieht, sie dürfte den französischen Staat teuer zu stehen kommen. Denn selbst bei der Auslöschung von CIF müsste er wie bereits bei Dexia Garantien übernehmen. wü