Nexi steht womöglich vor Übernahme durch Finanzinvestor CVC
Nexi steht womöglich vor Übernahme durch Investor CVC
Aktienkurs des Zahlungsdienstleisters steigt deutlich
bl Mailand
Der italienische Zahlungsdienstleister Nexi steht womöglich vor einer Übernahme. Die Private-Equity-Gesellschaft CVC Capital Partners soll eine Offerte vorbereiten, wie am Mittwoch aus Finanzkreisen zu erfahren war. Zuvor war der Aktienkurs von Nexi in die Höhe geschossen, nachdem zunächst die Nachrichtenagentur Bloomberg über eine mögliche Übernahme berichtet hatte. Es soll aber auch andere Interessenten für das Unternehmen geben, das nun auf eine Marktkapitalisierung von etwa 8,6 Mrd. Euro kommt.
Weder Nexi noch CVC wollten sich zu dem Thema äußern. Die Gespräche sollen sich noch in einer frühen Phase befinden. Die Nexi-Aktie hat seit Jahresanfang (bis Dienstag) 24% ihres Wertes verloren und war bereits 2022 um 38% eingebrochen, obwohl die Geschäftszahlen durchaus positiv waren. Nexi kam 2022 auf einen Umsatz von 3,3 Mrd. Euro und einen bereinigten Nettogewinn von 693 Mill. Euro. Anfang März hatte CEO Paolo Bertoluzzo angekündigt, weitere Akquisitionen zu planen, und im August den Erwerb einer Beteiligung von 30% am deutschen Online-Spezialisten Computop vermeldet.
Kritische Großaktionäre
Problematisch für potenzielle Investoren könnte sein, dass die derzeitigen Nexi-Anteilseigner, darunter Hellman & Friedman, Advent und Bain, im Fall eines Verkaufs zum derzeitigen Zeitpunkt hohe Wertverluste erleiden würden und deshalb einem Verkauf ihrer Anteile eher kritisch gegenüberstehen könnten.
Hinzu kommt, dass der italienische Staat über die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) 13,6% der Anteile hält und überdies über eine Goldene Aktie einen Verkauf blockieren könnte. Nexi hatte sich wesentlich auch mit Unterstützung diverser Regierungen entwickelt und war durch zahlreiche Übernahmen auch international stark gewachsen. Roms rechtsgerichtete Regierung unter Giorgia Meloni tritt für die Bewahrung von Unternehmen ein. Die Eingriffsmöglichkeiten des Staates sind zuletzt stark ausgeweitet worden.