Es hat sich abgezeichnet, dass die EU-Kommission nicht am geplanten Datum für das Inkrafttreten der Regeln für Anlegerinformationsblätter – Priips – festhalten würde. Lautstark forderten zuletzt das EU-Parlament und viele Mitgliedstaaten eine Verschiebung. Für die Behörde wurde es zusehends schwierig, zu begründen, wie Anbieter von Finanzprodukten Kleinanleger über ihre Investmentangebote aufklären sollen, solange wichtige Details über Auswahl der Informationen und Berechnung der Risiken noch unklar sind. Insofern ist es verständlich, dass die EU-Kommission nun die Bereitschaft zu einer Verschiebung signalisiert. Es ist zugleich vernünftig, dass sie dabei den Starttermin nicht mehr als nötig verschieben möchte. Eine um sechs oder neun Monate verlängerte Frist gibt den Beteiligten den nötigen Spielraum, um die Vorgaben umzusetzen. Die sind schließlich beschlossene Sache – und werden sogar von der Finanzbranche akzeptiert. Es gibt daher keinen Grund für eine besonders großzügige Vertagung. Schließlich wird die EU unglaubwürdig, wenn sie das, was sie entscheidet, nicht auch zügig umsetzt. fed