Niedrigzinsen treiben Volksbanken in die Fusion

Der nächste große Zusammenschluss im Saarland

Niedrigzinsen treiben Volksbanken in die Fusion

ski Frankfurt – Der Digitalisierung begegne man durch viele Initiativen, sie bringe Mitgliedern und Kunden durchaus etliche Vorteile. Auch mit der Regulatorik komme man durch die installierten Prozesse zurecht. Die seit fast zehn Jahren andauernde Niedrigzinsphase aber, so schreibt die Vereinigte Volksbank (VVB) mit Sitz in Saarlouis im Geschäftsbericht 2018, nehme mittlerweile Dimensionen an, die bei einem Fortbestehen in den nächsten Jahren zum Problem für die Bank wie für die Branche insgesamt würden. Bei der VVB macht der Zinsüberschuss – das ist nicht ungewöhnlich – 70 % der Erträge aus. Es sei kaum möglich, einen anhaltenden Rückgang dieses Postens durch ein höheres Provisionsergebnis zu kompensieren. Folglich rückten Kostensenkungen verstärkt in den Fokus, um die Grundrentabilität der Bank sicherzustellen.Dies schreibt wohlgemerkt ein Institut, das sich – etwa mit Blick auf das Betriebsergebnis vor Bewertung von zuletzt 1,07 % der durchschnittlichen Bilanzsumme – zu den erfolgreichsten deutschen Volksbanken zählt. Man könnte also glauben, gerade die Saarländer hätten es nicht nötig, Vorreiter in Sachen Konsolidierung zu sein. Doch das dargestellte Umfeld lässt keine andere Wahl, als die Kräfte weiter zu bündeln, wann immer sich eine Chance bietet.Und so ist, während im Geschäftsbericht noch auf den 2018 vollzogenen Zusammenschluss zweier etwa gleichgroßer Häuser zur VVB mit einer Bilanzsumme von 1,9 Mrd. Euro zurückgeblickt wird – die selbstgesteckten Fusionsziele seien übertroffen worden -, der nächste Schritt fast perfekt: In diesen Tagen tut sich die VVB mit der Volksbank Untere Saar aus Losheim am See zusammen. Die Vertreterversammlungen haben das Vorhaben im Mai fast einstimmig beschlossen. Es entsteht ein Haus mit 165 000 Kunden, 71 000 Mitgliedern, einem betreuten Volumen von 5,5 Mrd. Euro und 560 Beschäftigten. Gemessen an ihrer Bilanzsumme von 2,5 Mrd. Euro dürfte die neue VVB etwa auf dem 75. Platz unter den rund 870 deutschen Genossenschaftsbanken liegen.