"Niedrigzinsphase macht Sparern größte Sorgen"

Fahrenschon ruft nach Vermögensbildungsinitiative

"Niedrigzinsphase macht Sparern größte Sorgen"

wf Berlin – Die Deutschen sparen wieder etwas mehr, doch bereitet die Niedrigzinsphase ihnen mit Abstand die größten Sorgen. Dieses Fazit zog Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon vor der Presse in Berlin aus dem Vermögensbarometer 2015. Diese repräsentative Umfrage veröffentlicht der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) seit 14 Jahren anlässlich des Weltspartages Ende Oktober.Fahrenschon forderte mit Blick auf die steigende Zahl von Menschen, die nicht mehr sparen und keine Altersvorsorge betreiben, von der Bundesregierung eine vermögenspolitische Maßnahme. Seit 1998 habe es keine Anpassung bei den vermögenswirksamen Leistungen mehr gegeben, stellte der Sparkassenpräsident fest. Die Entlastung der öffentlichen Haushalte durch die niedrigen Zinsen eröffne dem Staat dafür Möglichkeiten. Für die Sparer sei eine stärkere staatliche Unterstützung ein Signal, auch in der Phase niedriger Zinsen in ihren Vorsorgebemühungen nicht nachzulassen.Die Sparer verhielten sich nach den Umfrageergebnissen in der Niedrigzinsphase besonnen, konstatierte Fahrenschon. 2014 sei die Sparquote der Deutschen sogar wieder auf 9,5 % nach 9,1 % im Vorjahr gestiegen. Im zweiten Quartal dieses Jahres habe sie 9,7 % erreicht. “Dies ist gesamtgesellschaftlich nicht ausreichend”, warnte der Sparkassenpräsident trotz der Verbesserung. Mit weniger als 10 % sei er nicht zufrieden.Rund 32 % der Menschen, die für das Vermögensbarometer befragt wurden, machen sich Sorgen, dass bei den niedrigen Zinsen bewährte Geldanlagen kaum noch etwas zum Vermögensaufbau leisten können. 40 % betreiben keine regelmäßige finanzielle Vorsorge für das Alter. Ein Jahr zuvor hatten dies nur 35 % angegeben. 24 % der Deutschen sparen nach eigenen Angaben überhaupt nicht mehr. Die Quote lag im Vorjahr erst bei 21 %. Gleichwohl zeigen 56 % der Befragten große Zufriedenheit mit ihrer finanziellen Lage. Vor Jahresfrist waren dies noch 58 %.Aktien, Direktinvestitionen und allgemein Wertpapiere sind dem Vermögensbarometer zufolge in den Fokus der Anleger gerückt und nehmen Platz 1 ein. 36 % sehen sie in der Niedrigzinsphase als geeignete Anlageformen. Im Vorjahr waren dies nur 9 %. Sie haben Immobilien mit 35 % (i.V. 32 %) knapp den Rang abgelaufen, Das Sparbuch halten 49 % für “weniger gut geeignet”.