Noch fünf Bewerber für Novo Banco
ths Madrid – Das Rennen um die Reprivatisierung von Novo Banco, den Nachfolger des letzten Sommer gescheiterten Banco Espírito Santo (BES), in Portugal hat sich auf fünf Bewerber reduziert. Wie portugiesische Medien mitteilten, verbleiben die spanische Santander, der Investmentfonds Fosun und der Versicherer Anbang aus China sowie die Finanzinvestoren Apollo und Cerberus aus den USA. Anfangs hatten sich 17 Investoren für das verstaatlichte Geldinstitut interessiert, das die unbelasteten Aktiva von BES übernahm.Auf der Strecke geblieben ist nun die portugiesische BPI. Die Notenbank befand deren vorläufiges, finanzielles Angebot offenbar als zu gering. Der Staat ist entschlossen, durch den Verkauf die 4,9 Mrd. Euro wieder hereinzuholen, die in die Sanierung von Novo Banco gesteckt wurden. Etwaige Verluste würden über den Rettungsfonds Fundo de Resoluçao auf die daran beteiligten Banken des Landes verteilt.BPI kann noch Protest gegen den Ausschluss aus dem Bieterkampf einlegen. Das viertgrößte Geldinstitut des Landes ist derzeit jedoch selbst in einen verzwickten Übernahmekampf verwickelt. Der Hauptaktionär La Caixa aus Barcelona hat ein Angebot an die Aktionäre unterbreitet, um eine Mehrheit zu erwerben. Gleichzeitig treibt die angolanische Unternehmerin Isabel dos Santos eine Fusion mit BCP, der nun größten Privatbank des Landes, voran.Von den verbleibenden fünf Bewerbern für Novo Banco ist lediglich Santander über die Tochter Totta bereits im Bankgeschäft in Portugal tätig. Fosun hat den Versicherer Fidelidade von der öffentlichen Caixa Geral de Depósitos, dem größten Kreditinstitut des Landes, gekauft. Apollo erwarb die Versicherung Tranquilidade von der Espírito-Santo-Gruppe. Cerberus und Anbang haben noch keine Aktiva in Portugal. Bis zum 17. April müssen verbindliche Angebote vorliegen, der Banco de Portugal wird die Finalisten dann bekannt geben. Die Regierung will den Novo Banco unbedingt vor den Parlamentswahlen im Herbst verkaufen.