MIFID II

Noch Lust auf Wertpapiere?

Börsen-Zeitung, 27.2.2018 Auf der Bilanzpressekonferenz der hessisch-thüringischen Sparkassen bot Verbandschef Gerhard Grandke Anschauungsunterricht in Sachen EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Pressesprecher Matthias Haupt assistierte mit dem...

Noch Lust auf Wertpapiere?

Auf der Bilanzpressekonferenz der hessisch-thüringischen Sparkassen bot Verbandschef Gerhard Grandke Anschauungsunterricht in Sachen EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Pressesprecher Matthias Haupt assistierte mit dem Vorzeigen der jeweiligen Konvolute, was körperliche Schwerstarbeit bedeutete.Ein Kunde will im Rahmen einer Beratung erstmals Wertpapiere kaufen. Er erhält die Mifid-Broschüre: 32 Seiten mit Informationen zur Sparkasse und ihren Leistungen sowie exemplarischen Kostenberechnungen. Es folgt die Depoteröffnung mit einem 4-seitigen Vertrag. Mit dem Wertpapierhandelsgesetzbogen (4 Seiten) werden die Kundenangaben aufgenommen, auch zu Kenntnissen und Erfahrungen im Wertpapierbereich. Sodann werden die “Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen” überreicht: rund 200 Seiten. Wird ein konkretes Produkt zur Anlage vorgeschlagen, dokumentiert der Berater dies detailliert auf der nur 2-seitigen “Geeignetheitserklärung”. Geht es um eine strukturierte Anleihe oder ein Zertifikat, sind ein EU-Basisinformationsblatt (3 bis 4 Seiten) und eine Ex-ante-Kosteninformation auszuhändigen. Will der Kunde etwa einen offenen Immobilienfonds kaufen, bekommt er bei Wahl der Papierform noch den Verkaufsprospekt und den Jahresbericht des Fonds in die Hand gedrückt: locker 200 oder mehr Seiten. Noch Lust auf Wertpapiere? ski