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Nomura erholt sich von Archegos-Desaster

Japans Investmentbanken haben sich im Schlussquartal 2021 unterschiedlich gut geschlagen. Beim Marktführer Nomura fiel der Nettogewinn um 39% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 60,3 Mrd. Yen (467 Mill. Euro). Die Branchenzweite Daiwa...

Nomura erholt sich von Archegos-Desaster

mf Tokio

Japans Investmentbanken haben sich im Schlussquartal 2021 unterschiedlich gut geschlagen. Beim Marktführer Nomura fiel der Nettogewinn um 39% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 60,3 Mrd. Yen (467 Mill. Euro). Die Branchenzweite Daiwa Securities steigerte ihren Ertrag um knapp 8% auf 26,6 Mrd. Yen (206 Mill. Euro).

Erstmals seit einem Jahr erlitt Nomura keine Sonderverluste durch Fehltritte im Ausland. In diesem Zeitraum mussten die Japaner für den Zusammenbruch des Investors Archegos umgerechnet 2,9 Mrd. Dollar und für andere Altlasten 345 Mill. Dollar an Belastungen verbuchen. „Wir machen stetige Fortschritte in unserer mittel- bis langfristigen Strategie für stabilere und diversifiziertere Einnahmen“, unterstrich Finanzvorstand Takumi Kitamuri.

Anderes Börsenumfeld

Die zwei größten japanischen Wertpapierhändler zollten dem geänderten Börsenumfeld teilweise Tribut. Während im dritten Quartal 2020 der Aktienhandel und die Fondsverkäufe nach oben sprangen, dämpfte im vergangenen Vierteljahr die wachsende Zurückhaltung von Privatanlegern die Geschäfte. Bei Nomura fiel der Vorsteuergewinn im Retail-Geschäft um 36% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 18 Mrd. Yen (140 Mill. Euro). Unterdessen steigerte Daiwa diesen Posten um fast das Doppelte auf 12,7 Mrd. Yen (98 Mill. Euro). Gründe dafür waren Kostenkürzungen und ein Fokus auf der Vermögensverwaltung.

Höchste Umsätze seit Jahren

Jedoch profitierten beide Institute von einem Aufschwung im Investment Banking. Nomura vermeldete die höchsten Umsätze dieser Sparte seit fünf Jahren, bedingt durch mehr grenzüberschreitende Transaktionen sowie Mandate für ESG-Investments. Aufgrund weiterer Abschreibungen auf Archegos brach der Vorsteuergewinn jedoch um 47% im Vergleich zum Vorjahr auf 40,8 Mrd. Yen (316 Mill. Euro) ein. Auch Daiwa berichtete Rekordzahlen für diesen Bereich. Die Umsätze kletterten um 4% auf 17,6 Mrd. Yen. Dagegen ging der operative Ertrag um 16% im Vergleich zum Vorjahr auf 4,8 Mrd. Yen (37 Mill. Euro) zurück.