Norbert Schraad 60
Von Bernd Wittkowski, FrankfurtBöse Zungen behaupten, Norbert Schraad könne für seinen Beruf als Banker eigentlich gar keine Zeit haben. Denn das Vorstandsmitglied der Helaba sei doch schon mit seinen sportlichen Aktivitäten mehr als ausgelastet. Das ist natürlich scherzhaft gemeint, hat aber einen wahren Kern. Schraad ist tatsächlich fit wie ein Turnschuh: ein aktiver, sichtlich durchtrainierter Sportler mit einem ausgewogenen Portfolio an Leibesübungen von Golf über Joggen bis Schwimmen. Es gelingt ihm indes vortrefflich, Arbeit und körperliche Ertüchtigung miteinander zu verbinden, etwa indem er den Weg zwischen seinem Wohnort im Taunus und der Bank mit dem Fahrrad zurücklegt oder indem er regelmäßig beim von der Helaba präsentierten Frankfurter Firmenstaffellauf “Ironman Nightrun” mitmacht und ohne Anzeichen von Erschöpfung ins Ziel kommt.Obendrein geht der “Mister Corporate Finance” der Helaba, zu dessen Verantwortungsbereich ferner “Zielkundenmanagement Großunternehmen” und “Zielkundenmanagement Midcaps” gehören, auch an seine beruflichen Aufgaben mit Sportsgeist heran, nimmt er doch seine Kunden und jene, die es noch werden sollen, gleichsam in Manndeckung.Der aus Lohne (Oldenburg) stammende Diplom-Wirtschaftsingenieur war nach seinem Abschluss an der TU Berlin (Fachrichtung Maschinenbau) Ende der siebziger Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kieler Institut für Weltwirtschaft tätig und wirkte dort als Co-Autor des Hauptberichts der Strukturberichterstattung im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums mit. Es folgte die Promotion zum Dr. rer. pol an der Universität Oldenburg mit einer Arbeit über “Strukturwandel und dynamische Effizienz in unterschiedlichen Wirtschaftsordnungen”.Schraads Berufsweg begann 1985 bei der Deutschen Bank, Stationen waren Lübeck, Hamburg, Frankfurt und New York, ehe der verheiratete Vater zweier Kinder 1993 als Leiter der Abteilung Strukturierte Finanzierungen zur Helaba wechselte. Nach einigen weiteren Stufen auf der Karriereleiter folgte 2006 die Ernennung zum Vorstandsmitglied. Das für die Landesbank über die Jahre strategisch und ertragsmäßig immer bedeutender gewordene Kerngeschäftsfeld Corporate Finance – ursprünglich der Bereich “Spezialfinanzierungen” – hat er federführend aufgebaut und seither mit stetigem Erfolg aktiv weiterentwickelt, um dem rasanten Wandel der Märkte nicht nur zu folgen, sondern diesen kreativ mitzugestalten, auch mit Produkten und Lösungen. Dieser Prozess findet seine Fortsetzung derzeit mit der Umsetzung der von Helaba-Chef Hans-Dieter Brenner verkündeten Offensive in der Außenhandelsfinanzierung im Verbund mit den Sparkassen.Schraad ist ein mit allen Wassern des Bankgeschäfts gewaschener Firmenkundenmann, der auch im öffentlichen Auftritt – nicht zuletzt auf Veranstaltungen der Börsen-Zeitung – immer wieder als Redner und Diskussionsteilnehmer mit kenntnisreichen und scharfsinnigen Beiträgen überzeugt. Trotz hoher zeitlicher Belastung als Vorstandsmitglied und durch die erwähnten sportlichen Aktivitäten nimmt er auch außerhalb der Bank eine Reihe von Mandaten wahr. Unter anderem sitzt der Manager im Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) dem Ausschuss für das Internationale Geschäft vor.Am morgigen Donnerstag findet bei der Helaba ein “Management-Dialog” – der regelmäßige Gedankenaustausch von Vorstand und nächster Führungsebene – statt. Ein paar zusätzliche Gäste sind diesmal eingeladen, dafür steht nur ein Thema auf der Tagesordnung: Es ist der 60. Geburtstag, den der immer noch jungenhaft wirkende Schraad an diesem Tag begeht.