Nord/LB und BayernLB finanzieren Signa-Objekte
Nord/LB und BayernLB finanzieren Signa-Objekte
Dreistellige Millionenbeträge sollen im Feuer stehen
Bloomberg Frankfurt
Das Kreditexposure von Nord/LB und BayernLB gegenüber der insolventen Signa-Immobiliengruppe von René Benko geht zumindest teilweise auf vier Projekte in München und Berlin zurück. Das zeigen Insolvenzunterlagen seiner beiden Firmen Signa Prime Selection und Signa Development Selection, die Bloomberg News einsehen konnte.
Aus informierten Kreisen war zwar bereits vor einigen Wochen verlautet, dass sich das Signa-Engagement der Nord/LB auf einen niedrigen dreistelligen und das der BayernLB auf einen dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Auf welche Projekte das genau zurückgeht, war bislang aber nur zum Teil bekannt. Weitere Aufschlüsse geben nun die Insolvenzanträge.
Politik sieht bei Signa keine Gefahr für einzelne Banken
Den Unterlagen zufolge gehörte die Nord/LB zuletzt noch zu den Finanzierern der Immobilien Neo in Berlin und Rosenstraße in München, während die BayernLB hinter den beiden Münchener Projekten Rotkreuzplatz und Alte Akademie stand. Die Unterlagen könnten nicht das vollständige Exposure der Banken abbilden. Außerdem könnte es weitere Engagements geben. Vertreter von Nord/LB und BayernLB lehnten auf Anfrage von Bloomberg News eine Stellungnahme ab.
Das Finanzministerium und die BaFin zeigen sich bei den Folgen möglicher Verluste relativ gelassen. Es bestehe mit Blick auf Signa derzeit keine Gefahr für einzelne deutsche Banken, hieß es am Mittwoch in einem Schreiben von Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen. Selbst ohne Berücksichtigung von Sicherheiten, bei der Realisierung eines Vollverlustes, würde demnach kein Institut die harten Kapitalanforderungen unterschreiten.