Nord/LB baut faule Langläufer zügiger ab
Reuters Berlin – Die Nord/LB hat faule Schiffskredite schneller abgebaut als geplant und spart sich damit Garantiegebühren an den Mehrheitseigner Niedersachsen. Die Landesbank habe den bis Ende 2021 vereinbarten Garantievertrag zum sogenannten „Tower Bridge“-Portfolio bereits am 30. Juni gekündigt, teilte das Landesfinanzministerium am Montag mit. „Das Land wird früher als erwartet von dem Garantierisiko entlastet“, erklärte der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers. Die Bank habe die bereits wertberichtigten, notleidenden Schiffskredite bis auf einen Restbetrag abgebaut. Anfangs hatte der vom Land garantierte Anteil des Darlehenpakets ein Volumen von rund 0,9 Mrd. Euro. Die vorzeitige Kündigung zeigt laut Nord/LB-Chef Thomas Bürkle, „dass wir mit unserem Portfolioabbau sehr gut vorankommen“.
Landes-Garantien auf zwei weitere Portfolien aus dem Bereich Schifffahrt und Flugzeugfinanzierungen laufen weiter. Die Garantien sind Teil des mit der EU-Kommission 2019 abgestimmten Plans zur Rettung und dem Umbau der Nord/LB. Die Bank zahlt dem Land für die „Tower Bridge“-Garantie Gebühren von etwa 50,8 Mill. Euro. Der größte Teil floss dem Land bereits 2020 zu. Das Land oder eine Landesgesellschaft bringt diese Gebühren als zusätzliches Stammkapital wieder in die Nord/LB ein, womit sich der Anteil Niedersachsens zuletzt auf 55,15% erhöht hat. Ende 2019 hatte Minister Hilbers angekündigt, das Land erwarte insgesamt 350 Mill. Euro an Garantiegebühren. Diese Summe fällt nun geringer aus.