Norisbank-Verkauf bahnt sich an

Börsen-Zeitung, 15.5.2020 Reuters/bn Frankfurt - Die Deutsche Bank prüft einem Insider zufolge einen Verkauf ihrer Direktbanktochter Norisbank. Das Haus sondiere das Interesse am Markt für die Online-Bank mit rund 550 000 Kunden, sagte eine mit der...

Norisbank-Verkauf bahnt sich an

Reuters/bn Frankfurt – Die Deutsche Bank prüft einem Insider zufolge einen Verkauf ihrer Direktbanktochter Norisbank. Das Haus sondiere das Interesse am Markt für die Online-Bank mit rund 550 000 Kunden, sagte eine mit der Sache vertraute Person Reuters. Eine finale Entscheidung sei noch nicht getroffen. Auch andere Optionen wie eine Integration der Digitalbank in die bestehende Organisation seien denkbar. Kern der Überlegungen sei, dass die Bank künftig eine “Zwei-Marken-Strategie” mit den Markennamen Deutsche Bank und Postbank fahre. Die “WirtschaftsWoche” hatte zuerst über die Überlegungen berichtet. Die Bank lehnte einen Kommentar ab.Das Institut hatte die Norisbank mit ihren 98 Filialen 2006 für 420 Mill. Euro von der DZ Bank übernommen. Alle Geschäftsstellen wurden ein paar Jahre später geschlossen, die Norisbank ist seither eine reine Online-Bank. Sie lag bei der Deutschen Bank bisher im Geschäftsbereich Digital Ventures, der nach dem Abgang von Digitalstrategen Markus Pertlwieser vor ein paar Wochen auf andere Sparten verteilt wurde.Die Norisbank liegt nun im Zuständigkeitsgebiet von Manfred Knof, Chef des deutschen Privatkundengeschäft, unter dessen Ägide die Bank gerade die Privatkundentochter auf den Konzern verschmolzen hat. Knof muss nun klären, ob sich eine Integration der Norisbank lohnt. Andererseits dürften Kaufinteressenten in der Corona-Krise nicht unbedingt Schlange stehen.