Als erstes Nicht-EU-Land

Norwegen setzt bei Instant Payment auf EZB-System

Notenbankgouverneurin Ida Wolden Bache legt Wert darauf, dass Norwegen beim Instant Payment nicht den Anschluss verliert. Deshalb treten die Skandinavier als erstes Nicht-EU-Land dem TIPS-Zahlungssystem der EZB bei.

Norwegen setzt bei Instant Payment auf EZB-System

Instant Payment wird zum Exportschlager der EZB

Norwegens Krone wird auf Target-Plattform integriert

bg Frankfurt

Das Target-System der EZB für den Zahlungsverkehr kann einen weiteren Neuzugang verzeichnen. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mitteilte. hat sie sich mit der Norges Bank über den Beitritt Norwegens zum Zahlungsdienst Target Instant Payment Settlement (TIPS) des Eurosystems verständigt. Dabei sind die Norweger nicht das erste skandinavische Land, das eine Anbindung über das Backend der EZB sucht. Denn die norwegische Krone ist bereits die vierte Währung, die für Abwicklungen in TIPS zur Verfügung stehen wird. Außerdem darin vertreten sind der Euro, die schwedische Krone und – ab April 2025 – die dänische Krone.

Zeitplan steht

Dabei soll die Einbindung der norwegischen Krone im ersten Halbjahr 2028 erfolgen. Dann soll es den norwegischen Marktteilnehmern möglich sein, Zahlungen in Echtzeit rund um die Uhr in Zentralbankgeld abzuwickeln. Auf diese Weise würden Norwegens Bürger und Unternehmen Teil der europäischen
Nutzergemeinschaft des Sofortzahlungsdienstes. Die laufenden Arbeiten zur Einführung eines währungsübergreifenden Abwicklungsdienstes in TIPS, bei dem Zahlungen zwischen allen TIPS-Währungen durchgeführt werden können, schließen nun auch die norwegische Krone mit ein, so die EZB.

Erstes Nicht-EU-Land auf TIPS

„Norwegen ist das erste Nicht-EU-Land im Europäischen Wirtschaftsraum, das sich einem der Target-Services des Eurosystems anschließt“, konstatiert EZB-Präsidentin Christine Lagard. Sie wertet dies als Indiz für die verstärkten Wirtschaftsbeziehungen innerhalb Europas – und für die Attraktivität von TIPS.

Schritt halten

Die norwegische Notenbankgouverneurin Ida Wolden Bache kommentierte die Entscheidung mit dem Hinweis, dass eine gut funktionierende Lösung für Echtzeitzahlungen ein wichtiger Bestandteil eines effizienten Zahlungssystems sei. Dank der Vereinbarung mit der EZB werde die Entwicklung der Infrastruktur für Echtzeitzahlungen in norwegischer Krone mit der in anderen nordischen Staaten und im übrigen Europa Schritt halten können.

Instant Payments werden mit einer EU-Verordnung ab Anfang 2025 verpflichtend für alle Banken und Payment Service Provider (PSPs) im Euroraum. Diese Zahlungsoption muss dann Rund um die Uhr angeboten werden.

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