Wie es aussieht, wird es in Kürze grünes Licht aus Brüssel für die dringend benötigte Kapitalstärkung und den Umbau der Nord/LB geben. Wenn die EU-Kommission Rettungskonzept und neu zugeschnittenes Geschäftsmodell genehmigt, sind Privatisierung und Abwicklung vom Tisch. Die Landesbank kann insofern einen anderen Weg gehen als die ebenfalls von der Schiffskrise schwer getroffene HSH Nordbank, die seit einem Jahr Finanzinvestoren gehört. Doch mit der Kapitalstärkung werden zunächst einmal nur bei den Kapitalquoten regulatorische Anforderungen erfüllt. Ob sich die Erwartung erfüllen lässt, dass die Bank bis 2024 eine Eigenkapitalrendite von 8 % erreichen kann, ist zu bezweifeln – nicht nur, weil im derzeitigen Nullzinsumfeld kaum ein größeres Institut in Deutschland an diese Marke herankommt. Die Neufassung des Nord/LB-Staatsvertrags erweitert die Möglichkeiten zum Rechtsformwechsel und Zusammenschluss. Wege sind vorgezeichnet, sollte sich das Geschäftsmodell der von der Schiffsfinanzierung bald befreiten Bank als nicht tragfähig genug erweisen.ste