Oberbank-Veteran
kaz – “Einmal Oberbank, immer Oberbank”, sagt er über sich selbst: Seit nunmehr 20 Jahren ist Dr. Franz Gasselsberger Mitglied im Vorstand der Oberbank, seit 13 Jahren dessen Vorsitzender mit dem Titel Generaldirektor. Im Jahr 1983 war der damals 24-Jährige, geboren im oberösterreichischen Ampflwang, in das Kreditinstitut eingetreten. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften samt Promotion an der Paris-Lodron-Universität in Salzburg folgte ein Abschluss der Linzer Managementakademie (Limak). Parallel dazu hatte Gasselsberger beim oberösterreichischen Institut bereits eine erste leitende Position für den Geschäftsbereich Salzburg inne.Der Oberbank ist er bis heute treu geblieben, auch wenn er mittlerweile die Geschäfte von Linz aus führt. Dabei hält der 59-Jährige, der im Jahr 2007 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler zum Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Oberösterreich ernannt wurde, an traditionellen Werten wie Kundennähe und Filialpräsenz fest. So begleitet er Mitarbeiter gelegentlich zu Kundengesprächen, um den persönlichen Kontakt zu vertiefen, wie er erklärt. Mit manchen Folgen der Digitalisierung wie digitalen Filialen kann Gasselsberger nicht viel anfangen. Entsprechend agiert seine Bank beim Thema Digitalisierung auch eher zurückhaltend. Mobile Banking oder Banking via Voice Assistant steht er skeptisch gegenüber. Eine Welt ohne Bargeld kann er sich nicht vorstellen.Bei einem anderen Thema hingegen ist der Oberbank-Veteran ganz vorn mit dabei: Erst kürzlich hat er der Bank eine Frauenquote von 40 % für Führungspositionen verordnet. Über sich selbst sagt er: “Ich habe den Vorteil, dass ich selbst zu Hause vier Frauen habe.”Mit der Oberbank will Gasselsberger, der nebenher noch Mitglied in zahlreichen wirtschaftlichen Verbänden und Aufsichtsräten großer Unternehmen ist, weiter wachsen. Dabei ist ihm neben der Unabhängigkeit des Institutes besonders wichtig, dass das Wachstum organisch stattfindet: “Wir haben noch nie eine andere Bank gekauft. Das kommt für uns nicht in Frage”, erklärt er. Die Oberbank zählt neben der Bank für Tirol und Vorarlberg und der Bank für Kärnten und Steiermark zum losen, seit 1997 bestehenden Zusammenschluss der “3-Banken-Gruppe”. Im nächsten Jahr feiert die Oberbank 150-jähriges Bestehen – ein knappes Viertel davon hat Gasselsberger mitgestaltet.