Öffentliche Banken und Verdi kommen langsam voran
Reuters Frankfurt
Bei den Tarifverhandlungen für die rund 60000 Beschäftigten der öffentlichen Banken haben Gewerkschaft und Arbeitgeber Fortschritte erzielt. Beim Thema Entlastung und beim mobilen Arbeiten hätten sich beide Seiten angenähert, bei der Vergütung der Nachwuchskräfte gebe es bereits eine Einigung, erklärte die Gewerkschaft Verdi am Montag. „Es ist etwas Bewegung in die Tarifrunde gekommen, was wir auch auf die Aktionen und Warnstreiks der letzten zwei Wochen zurückführen“, sagte ihr Verhandlungsführer Jan Duscheck. Beim zentralen Gehaltsthema brachte allerdings auch die vierte Runde der Gespräche mit dem Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) noch keinen Durchbruch.
Dessen Geschäftsführer Dominik Lamminger erklärte zu den Gesprächen: „Es zeigt sich: Nur am Verhandlungstisch werden konkrete Fortschritte erzielt.“ Die Einigung für die Nachwuchskräfte sei ein weiteres positives Vorzeichen für die nächste Verhandlungsrunde. Diese solle im Januar stattfinden. „Wir sind bereit, auch bei den noch offenen Themen zügig zu guten Ergebnissen zu kommen“, erklärte Lamminger.
Die Arbeitgeber hatten ein erstes Gehaltsangebot vorgelegt. Es sieht eine Laufzeit von 38 Monaten vor. Das Angebot beinhaltet eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro bei Abschluss des Tarifvertrags, eine Lohnsteigerung von 1,4% zum 1. August 2022, eine weitere Einmalzahlung von 600 Euro zum 1. Januar 2023 sowie eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde ab dem 1. Januar 2024. Verdi hält das Angebot nicht für abschlussfähig. „Das Gehaltsvolumen und die lange Laufzeit, die uns vorgeschlagen wurden, sind völlig unzureichend“, sagte Duscheck. Weitere Arbeitskampfmaßnahmen seien daher wahrscheinlich.
Verdi war mit einer Forderung von 4,5% mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer Sozialkomponente von 150 Euro in die Verhandlungen gegangen. Darüber hinaus will Verdi tariflich festgelegte Regeln zum Homeoffice.