OLB gehört Bremer Kreditbank bald ganz

Minderheitsaktionäre sollen abgefunden werden

OLB gehört Bremer Kreditbank bald ganz

ste Hamburg – Die Oldenburgische Landesbank (OLB) gehört nach dem im Februar vollzogenen Verkauf durch ihre bisherige Mehrheitsgesellschafterin Allianz künftig ganz der Bremer Kreditbank (BKB). Nach einem Beschluss der Hauptversammlung zahlt die BKB den Minderheitsaktionären der nordwestdeutschen Regionalbank – wie in dem Ende März veröffentlichten Squeeze-out-Verlangen konkret festgelegt – eine Barabfindung von 24,86 Euro je Stückaktie. Der Anteil privater Investoren einschließlich Belegschaftsaktionären lag zuletzt bei 4,7 %.Rund 1 Million von 23,3 Millionen Stückaktien werden von Minderheitsaktionären gehalten. Der Übergang der Aktien wird mit Eintrag des Squeeze-out-Beschlusses in das Handelsregister wirksam. Auf welchen Termin dieser fällt, ist noch offen. Mit Beschluss der Hauptversammlung am vergangenen Freitag hat eine vierwöchige Frist begonnen, in der die Minderheitsaktionäre den Squeeze-out bei Gericht anfechten können. Offenbar wollen einige Anteilseigner juristische Schritte einleiten. Damit könnte sich auch der Plan der BKB verzögern, die OLB von der Börse zu nehmen, um regulatorischen Aufwand und Kosten zu reduzieren.Die Angemessenheit der Barabfindung sei vom gerichtlich bestellten Prüfer bestätigt worden, teilte die OLB mit. Sie entspreche dem gewichteten Durchschnittskurs für den dreimonatigen Referenzzeitraum bis zum 6. Februar 2018 und liege deutlich über dem vom Gutachter festgestellten Unternehmenswert von 19,68 Euro je OLB-Aktie. Im Juni vergangenen Jahres hatte die BKB, hinter der seit 2014 mit Apollo Global Management und Grovepoint Capital zwei Beteiligungsgesellschaften sowie der Pensionsfonds Teacher Retirement System of Texas stehen, bekannt gegeben, von der Allianz Deutschland AG deren 90,2-prozentige Beteiligung an der OLB für 300 Mill. Euro zu übernehmen. Die Allianz hatte die OLB 2001 mit der Dresdner Bank übernommen.Zur BKB-Gruppe gehört seit April 2017 als 100-Prozent-Tochter auch das Bremer Bankhaus Neelmeyer. Mit einer Bilanzsumme von gut 14 Mrd. Euro ist OLB das mit Abstand größte Institut der Gruppe. Diese will sich “auf die Fortentwicklung der bewährten Geschäftsmodelle der beteiligten Banken” in den Bereichen Firmen- und Unternehmenskunden, Spezialfinanzierungen, Private Banking/Wealth Management sowie Privat- und Geschäftskunden konzentrieren. Konkrete Pläne sind bislang nicht bekannt. Die OLB, die 430 000 Kunden betreut, arbeitet derzeit mit Blick auf ihr 150-jähriges Bestehen im kommenden Jahr noch an der Umsetzung des 2015 aufgelegten Maßnahmenprogramms “OLB 2019” zur Steigerung ihrer Effizienz.