Jahr der Übernahme

OLB startet 2024 mit weniger Schwung

Eine höhere Risikovorsorge, gestiegene Kosten sowie ein weggefallener Sondereffekt haben die OLB 2024 etwas schwächer ins Jahr starten lassen. Die Mittelfristziele gelten weiter.

OLB startet 2024 mit weniger Schwung

OLB startet 2024 mit weniger Schwung

Erhöhte Risikovorsorge und Kostenanstieg – Degussa-Bank-Übernahme im Plan

ste Hamburg

Nach dem 2023 um 21% auf gut 335 Mill. Euro gestiegenen Vorsteuerergebnis hat die Oldenburgische Landesbank (OLB) im ersten Quartal 2024 verglichen mit der Vorjahresperiode Federn gelassen. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, sank das Ergebnis ohne Berücksichtigung von Aufwendungen im Zusammenhang mit der Ende April vollzogenen Degussa-Bank-Übernahme um 15,3% auf 70,8 Mill. Euro.

Die OLB verwies auf eine bewusst höher kalkulierte Kreditrisikovorsorge sowie einen weggefallenen Einmaleffekt von rund 7 Mill. Euro, der sich im ersten Quartal 2023 positiv auf die Erträge ausgewirkt hatte, und sprach von einem soliden Quartalsergebnis. Die operativen Erträge blieben im Berichtsquartal aufgrund des Einmaleffekts mit 156,5 um 2,7% unter dem Vorjahresniveau.

Investitionen treiben Kosten

Zugleich bestimmten Investitionen die Entwicklung der operativen Kosten, die um 11,3% auf fast 66 Mill. Euro zulegten. Die Bank führt Ausgaben im Zusammenhang mit der Degussa-Bank-Transaktion von 3,2 Mill. Euro, mit weiteren strategischen Projekten sowie mit der Anpassung interner Strukturen an künftige regulatorische Standards im Zuge der erweiterten EZB-Beaufsichtigung an.

Die Eigenkapitalrendite fiel im ersten Quartal auf 12,9 (i.V. 15,8)%, ohne Aufwendungen in Verbindung mit der Akquisition auf 13,5 (16,1)%. Die Cost-Income-Ratio ohne regulatorische Aufwendungen verschlechterte sich auf 42,1 (36,8)%. OLB-Vorstandschef Stefan Barth hatte im Februar das 2023 erreichte Rekordergebnis als „Messlatte für das Jahr 2024“ bezeichnet.

Mittelfristziele bestätigt

Die Bank, die im Verlauf des zweiten Halbjahres eine „Normalisierung“ ihres Risikovorsorgebedarfs erwartet, nannte am Mittwoch kein konkretes Ergebnisziel für 2024, bekräftigte aber die strategischen Mittelfristvorgaben auch im Zuge der Degussa-Bank-Übernahme. Diese sehen unter anderem eine Eigenkapitalrendite von 14 bis 16% über den Konjunkturzyklus sowie eine Cost-Income-Ratio von höchstens 40% vor.

Die OLB wird, wie bereits avisiert, im Jahresverlauf von einem negativen Goodwill von rund 70 Mill. Euro im Zusammenhang mit der Deguss- Bank-Übernahme sowie – nach der rechtlichen und technischen Migration – von weiteren positiven Fusionseffekten profitieren. Im Zuge der Ende April abgeschlossenen Übernahme der Franfurter Degussa Bank geht die OLB davon aus, als Konzern mit einer Bilanzsumme von künftig mehr als 30 Mrd. Euro im kommenden Jahr als „bedeutendes Institut“ eingestuft und danach direkt durch die EZB beaufsichtigt zu werden. Derzeit bereitet die OLB die Ende August vorgesehene rechtliche und technische Fusion mit der Degussa Bank vor.

Integration im Plan

Die Vorbereitung der Integration verlaufe planmäßig. Nach dem Vollzug der Transaktion Ende April soll die Degussa Bank im zweiten Quartal auf Konzernebene als Tochter in die Finanzberichterstattung einbezogen werden. Vom dritten Quartal an ist die Berichterstattung für die kombinierte Einheit geplant. Die Degussa Bank soll rückwirkend zum 1. Januar auf die OLB verschmelzen.

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