Online versus offline
Keine Frage – wer jetzt nicht verstärkt online geht und Bankkunden dort einfängt, der droht den Anschluss im Retailgeschäft zu verlieren. Denn auch wenn eine Mehrzahl der Deutschen ihre Filiale nicht missen will – und sei es nur für den Notfall, sollte im virtuellen Datenverkehr etwas schiefgehen -, hat sich doch eine Kultur des Do-it-yourself beim einfachen Bankgeschäft rund um Konto und Zahlungsverkehr entwickelt, die so manche Funktion am Schalter obsolet macht. Unter diesem Vorzeichen sind die allerorten stattfindenden Anpassungen im Filialgeschäft zu betrachten. Dieses wird seine Verzahnung mit der Online-Welt intensivieren müssen, um das Asset Kontoverbindung im Haus zu behalten. Der Commerzbank kann es also zumindest theoretisch schnuppe sein, ob man seine Einlagen nun altmodisch offline parkt oder sich der Online-Tochter Comdirect anvertraut. Das Problem: Nur eine von beiden kann Erstbank sein und damit höhere Deckungsbeiträge einfahren. Die auf Expansion getrimmte Comdirect nimmt jedenfalls keine Rücksicht auf die Filialsorgen der Mutter. Warum sollte sie auch, andere Direktbanken sind auch nicht gnädiger. bg