Clark-Gründer heuert bei Santander-Tochter an

Openbank geht Neustart mit Fintech-Manager an

Überraschung: Nach seinem Rückzug beim Insurtech Clark ist Christopher Oster nun General Manager Deutschland für die Santander-Tochter Openbank. Die hat sich bei ihrer neuen Strategie von den Neobanken inspirieren lassen.

Openbank geht Neustart mit Fintech-Manager an

Openbank geht Neustart
mit Fintech-Manager an

Santander-Tochter startet Offensive mit Neobanken-Konzept

bg Frankfurt

Die Santander-Tochter Openbank geht den Neustart ihres deutschen Geschäftes konkret an. Wie am Montag mitgeteilt wurde, ist der Clark-Gründer Christopher Oster zum neuen General Manager der Niederlassung in Deutschland ernannt worden.

Fintech-Manager Oster werde seine Erfahrung im Bereich digitaler Finanzdienstleistungen und Unternehmensführung nutzen, um die Präsenz der Openbank auf dem deutschen Markt zu stärken und ihr Wachstum zu beschleunigen, heißt es. Berichten wird Oster in seiner neuen Funktion direkt an Petri Nikkilä, Global CEO von Openbank.

Weichenstellungen erfolgt

Die Openbank verwaltet 19 Mrd. Euro an Einlagen in Europa und gehört zur spanischen Großbank Santander. Schon im Januar war durchgedrungen, dass bei der Online-Bank strategische Weichenstellungen stattfinden, als ein Umbau ihres Angebots in Aussicht gestellt wurde.

Neben Deutschland und Spanien ist Openbank auch in Portugal und den Niederlanden tätig und betreute bislang rund 2 Millionen Konten. Dabei galt der deutsche Markt bislang vor allem als Beschaffer von Einlagen für die Konzernmutter.

Inspiration gefunden

Das ändert sich nun, da sich die Openbank analog zu einer Neobank aufstellt, indem sie ihr Leistungsportfolio erheblich erweitert. So gehören nun neben der lokalen IBAN und dem Kreditservice auch ein digitales Bankmodell mit kostenlosen Giro- und Tagesgeldkonten sowie Anlage- und Sparprodukte dazu. Mit diesem Ansatz sind Neobroker wie Scalable Capital und Trade Republic erfolgreich.

Deutschland ein Schlüsselmarkt

Daran will die Openbank mit ihrem neuen Konzept anknüpfen. Openbank-CEO Nikkilä bezeichnet Deutschland als „Schlüsselmarkt mit großem Wachstumspotenzial.“ Mit der Verpflichtung von Oster ist der Openbank dabei ein kleiner Coup gelungen. Bei Clark hatte er sich als Gründer Mitte 2024 vom CEO-Posten zurückgezogen und an Benedikt Kalteier übergeben. Clark gilt als eines der wenigen funktionierenden Insurtechs in Europa – und könnte auch ein Börsenkandidat werden.

Die Openbank war vor rund fünf Jahren in Deutschland klassisch mit einer Warteliste gestartet. Im Großen und Ganzen blieb sie aber seit dem Start unterhalb des Radars, da sie sich mit dem stillen Einsammeln von Einlagen begnügte. Sonderlich viel dürfte darüber nicht zusammengekommen sein. Nun wurde in das Angebot investiert, um wesentlich mehr Erlöse zu generieren.

Ganz neue Story

Nach kleiner Auszeit wird Oster nun wieder aktiv – und kann Openbank ganz neu präsentieren. Vor seiner Zeit bei Clark war Oster fünf Jahre COO der Wimdu GmbH, einer digitalen Buchungsplattform für Ferienunterkünfte. Außerdem arbeitete er als Berater bei der Boston-Consulting-Gruppe, wo er Bankprojekte betreute.

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