wü Paris – Der französische Telekomkonzern Orange hat in Partnerschaft mit Visa einen mobilen Bezahlservice in Frankreich lanciert. Orange Cash, so der Name, soll jedoch nur eine erste Etappe sein, denn der früher als France Télécom bekannte Konzern will mobile Finanzdienstleistungen weiter ausbauen. Sein Strategieplan 2020 sieht vor, dass der Bereich 2018 auf einen Umsatz von 400 Mill. Euro kommt. Anfang kommenden Jahres will Orange deshalb in Frankreich einen internationalen Geldtransfer-Service in afrikanische Länder anbieten. Später, vermutlich Ende 2016, soll eine digitale Bank folgen.Orange Cash ist Kunden des größten französischen Telekomanbieters vorbehalten. Die Applikation wurde vor dem landesweiten Startschuss in den vergangenen Monaten bereits in mehreren Städten in Frankreich getestet. Sie funktioniert auf Smartphones, die mit der NFC-Technologie ausgestattet sind, mit Ausnahme von iPhones, da Apple keine Konkurrenz zu seinem eigenen Bezahldienst erlaubt. Der Telekomkonzern, der Orange Cash im Juni in Spanien lanciert hat, hofft, dass bis Ende des Jahres 65 000 Kunden die Applikation herunterladen.In Polen wiederum hat Orange zusammen mit der mBank Ende vergangenen Jahres den mobilen Banken-Service Orange Finance ins Leben gerufen. Mit Hilfe der Applikation können Kunden bezahlen, Geld überweisen und abheben sowie Kredite zeichnen. Einen ähnlichen Service will Orange auch in Frankreich anbieten. “Unser Ziel ist, in Frankreich oder auf dem europäischen Markt eine zu 100 % digitale Bank zu starten”, erklärte Orange-Chef Stéphane Richard kürzlich. In Paris wurde spekuliert, Orange könnte sich dafür mit der Société-Générale-Tochter Boursorama oder Axa Banque zusammentun.