Ost-Sparkassen mit 2012 zufrieden
Von Ulli Gericke, BerlinDie drei größten Sparkassen in Ostdeutschland sind mit dem abgelaufenen Jahr im Reinen. Selbst die kleinste der großen drei in Leipzig, die als einzige beim Betriebsergebnis vor Bewertung mit einem leichten Rückgang rechnet, erwartet dennoch ein “ordentliches Ergebnis”, das nach den Worten von Vorstandschef Harald Langenfeld eine “nennenswerte Dotierung der Rücklagen und Reserven erlauben wird”. Die Häuser in und um Potsdam und Dresden gehen dagegen trotz des gesunkenen Zinsniveaus von einem mindestens stabilen operativen Ergebnis für 2012 aus.In allen drei Sparkassen stehen stabile bis leicht erhöhte Kundeneinlagen einer deutlich ausgeweiteten Kreditvergabe gegenüber – ohne dass sich damit Grundlegendes an der für Ostdeutschland typischen hohen Passivlastigkeit der Institute geändert hätte. Mangels einer soliden industriellen Basis hinken Ost-Banken traditionell mit ihrer Kreditvergabe deutlich hinter den eingeworbenen Einlagen her. Bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden – mit einer Bilanzsumme von 11,6 Mrd. Euro die größte des Trios – stehen beispielsweise Einlagen von 9,3 Mrd. einem Kreditbestand von nur 3,9 Mrd. Euro gegenüber – 200 Mill. mehr als vor Jahresfrist. Die über die Jahre addierte Differenz von rund 7 Mrd. Depot-A-Volumen profitierte 2012 von der positiven Kapitalmarktentwicklung, die merkliche Zuschreibungen ermöglichte. Vor allem deshalb schnellte die Eigenkapitalrentabilität (Return on Equity, ROE) auf über 20 % hoch, nach 13,6 % im Turnus zuvor. Da gleichzeitig die Abschreibungen im Kreditgeschäft zwar von nahezu null auf weniger als 10 Mill. Euro explodierten, aber immer noch einstellig blieben, dürfte der bei etwa 19 Mill. stabil gehaltene Jahresüberschuss Thesaurierungen von mindestens der dreifachen Summe ermöglichen – so denn die kommunalen Eigentümer wie in all den Jahren zuvor den Vorstandsplänen zustimmen. Berlin belastet wenigerZudem belasten auch die erneuten Abschreibungen auf die sparkasseneigene Landesbank Berlin weniger als befürchtet. In einem Rundschreiben teilte der Ostdeutsche Sparkassenverband dieser Tage mit, dass eine neue Bewertungsgrundlage zur Wertberechnung angewendet wurde, womit gegenüber der vorjährigen Abschreibung zumindest ein Drittel gespart werde. Mehr Gehalt für MitarbeiterDeutlich profitabler als die Dresdener zeigt sich die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam. Von der Bilanzsumme 2 Mrd. Euro kleiner, zeigt die Berlin nahezu komplett umzingelnde Sparkasse ein Betriebsergebnis vor Bewertung von rund 175 (i.V. 167) Mill. Euro, verglichen mit “nur” gut 100 Mill. an der Elbe. Maßgeblich für das Gewinnplus sei, dass der Rückgang bei den Zinserträgen durch den parallelen Rückgang bei den Zinsaufwendungen überkompensiert werden konnte.Während die Potsdamer das anhaltend niedrige Zinsniveau gut wettmachen konnten, leiden die Leipziger unter dem Zinsverfall. Hinzu kommt, dass – wie in Dresden – die Sparkassen-Mitarbeiter 2012 endlich an das westdeutsche Gehaltsniveau angeglichen wurden, was zusätzliche Aufwendungen erforderte.