Ost-Sparkassen peilen Gewinnplus an

Minimale Risikovorsorge entlastet - Vor Bewertung unter Vorjahr - OSV nimmt Deutsche Bank in Schutz

Ost-Sparkassen peilen Gewinnplus an

Trotz Niedrigzinsumfelds und überbordender Regulierung peilen die 45 Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbands für das gesamte Jahr ein Vorsteuerergebnis über dem schon guten Wert von 2013 an.ge Berlin – Das erste Halbjahr ist für die ostdeutschen Sparkassen erfolgreicher verlaufen als erwartet. Trotz anhaltend niedriger Zinsen und hohen Wettbewerbsdrucks geht Wolfgang Zender, Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), davon aus, dass die Mitgliedssparkassen im ganzen Jahr ein Betriebsergebnis nach Bewertung von 1,05 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) erzielen können, verglichen mit 0,94 % im Vorjahr. Bei einer addierten Durchschnittsbilanzsumme der 45 Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt von 106 Mrd. Euro entspräche dies einem Gewinn unter dem Strich von 1,1 Mrd. Euro.Grund für dieses unverhoffte Plus ist eine absehbar minimale Risikovorsorge. Dank der schon seit Jahren äußerst vorsichtigen Kreditvergabe avisiert Zender einen Wertberichtigungsbedarf von lediglich 0,13 % der DBS – nicht ohne durchblicken zu lassen, dass der Wert noch deutlich unter der Prognose liegen könnte. Im Wertpapiergeschäft sollte im Gegensatz zu 2013 kein Aufwand belasten, sondern es dürften Zuschreibungen zu verbuchen sein. Die unverändert niedrigen Zinsen sorgen jedoch dafür, dass zumindest vor Bewertung das 2013er-Ergebnis nicht wieder erreicht werden kann, das über das Jahr gesehen bei 1,23 % der DBS lag. “Sehr gute Zusammenarbeit”Verbandspräsident Michael Ermrich attackierte zugleich US-Behörden, die auch die größte deutsche Geschäftsbank beständig mit wechselnden Vorwürfen konfrontieren. Die Sparkassen könnten sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass zumindest ein Teil dieses Vorgehens nicht allein aus Gründen wie Kundenschutz und Finanzmarktstabilität motiviert ist. Dies schwäche nicht nur die Bank, sondern auch das hiesige Drei-Säulen-System aus Genossenschafts- und Geschäftsbanken sowie Sparkassen. “Unter Umständen könnte hier ab einem Zeitpunkt X die deutsche Politik gefragt sein, um Wettbewerbsgleichheit und unsere nationalen Interessen zu wahren.”Die mit dem schleswig-holsteinischen Sparkassenverband vereinbarte Zusammenarbeit verläuft Ermrich zufolge “sehr gut”. Hier werde inzwischen bei Vertrieb, Bewertung, Risikopolitik und Marketing eine sehr weitgehende Kooperation gelebt. Allein wegen der HSH-Risiken könne der OSV aber nicht an einer Verbandsfusion interessiert sein.