Ostdeutsche Sparkassen sind offen für Rückzug aus der Nord/LB
Ostdeutsche Sparkassen sind offen für Rückzug aus der Nord/LB
Anteile könnten an Niedersachsen übertragen werden
Bloomberg Frankfurt
Die ostdeutschen Sparkassen können sich einen Rückzug aus dem Eigentümerkreis der Nord/LB vorstellen, sollte Niedersachsen ein Angebot vorlegen. Das signalisierte Ludger Weskamp, Geschäftsführender Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), im Interview mit Bloomberg. Nord/LB-Mehrheitseigner Niedersachsen hatte in der vergangenen Woche entsprechende Andeutungen gemacht.
„Wir können uns vorstellen, unsere Anteile an der Nord/LB abzugeben. Sollte Niedersachsen anbieten, uns unsere Anteile abzukaufen, oder einen anderen Vorschlag unterbreiten, würden wir uns das sicher anschauen und genau prüfen”, erklärte Weskamp. „Die OSV-Sparkassen haben kein Interesse daran, Eigentümer der Nord/LB zu sein.”
Seit Monaten streiten sich die Eigentümer der Nord/LB um die Ausrichtung der Landesbank, die nach ihrer Milliardenrettung wieder stärker gewachsen ist. Niedersachsen, das 58% der Anteile hält, steht hinter der Nord/LB, während die Sparkassen außerhalb Niedersachsens skeptisch sind, weil sie neue Risiken befürchten. Entsponnen hatte sich der Streit am Wunsch der Bank, eine neue Banksteuerungs-IT einzuführen, die viel Geld kostet.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hatte in der vergangenen Woche mit der Aussage überrascht, er wünsche sich zwar eine Einigung der Träger. Sollte dies aber nicht möglich sein, dann gebe „es auch die Möglichkeit, eine solche Partnerschaft freundschaftlich und einvernehmlich zu beenden”. Was er damit meinte, sagten weder er noch das Finanzministerium. Er erweckte aber den Eindruck, dass er den Sparkassensektor notfalls aus dem Eigentümerkreis herauskaufen wolle.