Ostdeutsche Sparkassen trotzen Niedrigzinsen

Ergebnis minimal verbessert - Kritik an Regulierung

Ostdeutsche Sparkassen trotzen Niedrigzinsen

fir Frankfurt – Der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) hat im vergangenen Jahr trotz geringerer Wohnimmobilienfinanzierungen neue Kredite über 10,5 Mrd. Euro vergeben – ein Plus von 3,1 %. Der Geschäftsführende OSV-Präsident Michael Ermrich führte den Rückgang bei den Wohnbaukrediten um 1 % auf 3,3 Mrd. Euro auf die umstrittene Wohnimmobilienkreditrichtlinie zurück, die jungen Familien und älteren Menschen die Darlehensaufnahme erschwere. Jüngste Nachbesserungen per Finanzaufsichtsrechtergänzungsgesetz, mit dem die Bundesregierung nicht nur den Kritikern entgegenkommen, sondern auch Immobilienpreisblasen vorbeugen will, quittierte Ermrich mit Tadel.Kein Verständnis habe er für die “überbordende Regulierung”, zu der er auch Überlegungen von EZB und Europäischer Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zählt, früheren oder aktuellen politischen Amtsträgern den Zugang zu Verwaltungsräten von Sparkassen zu verweigern und Mitgliedern die gleichen Qualifikationen abzuverlangen wie Aufsichtsräten von Großbanken. “Es zeigt sich, dass in Europa eben nicht alles identisch ist, was ein Kreditinstitut ist, und folglich auch nicht mit Pauschalannahmen bzw. Vorgaben reguliert werden kann”, kommentierte dies Ermrich. Das Betriebsergebnis konnten die 45 Sparkassen des OSV mit ihren 20 600 Mitarbeitern auf 1,3 (i.V. 1,26) Mrd. Euro minimal verbessern. Sinkenden Zinsüberschüssen angesichts des Niedrigzinsumfeldes begegneten sie mit Einsparungen u.a. bei den Sachausgaben. Das Betriebsergebnis vor Bewertung blieb mit 1,14 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) nahezu konstant.