OSV-Sparkassen verteidigen Rentabilität

Mehr Kreditgeschäft bei geringer Risikovorsorge

OSV-Sparkassen verteidigen Rentabilität

wf Berlin – Die 46 ostdeutschen Sparkassen gehörten auch 2012 mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,25 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) oder 1,28 Mrd. Euro zu den rentabelsten Instituten in Deutschland. “Die Sparkassen haben gut gewirtschaftet”, sagte der Geschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV), Wolfgang Zender, vor der Presse in Berlin. In allen Marktsegmenten seien in erheblichem Umfang neue Kredite vergeben worden, ohne dass damit die Risiken besonders gewachsen seien. Das Kreditneugeschäft wuchs 2012 um 787 Mill. Euro auf 7,41 Mrd. Euro. Für die Kreditrisikovorsorge haben die Ost-Sparkassen Zender zufolge einen “historisch niedrigen Wert” von 40 Mill. Euro oder 0,04 % der DBS aufgewendet (im Vorjahr 0,05 %). Insgesamt kam es jedoch zu Zuschreibungen von 123 Mill. Euro, weil im Wertpapiergeschäft Wertaufholungen bei den sehr vorsichtig bilanzierten Papieren erfolgten. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von 570 auf 578 Mill. Euro. OSV-Präsident Claus Friedrich Holtmann rechnet im Zuge der Niedrigzinsphase in diesem Jahr mit einem schwächeren Betriebsergebnis der passivlastigen Institute. Dies sei bei leicht mehr als 1,10 % der DBS zu erwarten.Der Ausbau des Kreditgeschäfts ist durch die aktuell niedrigen Renditen im Anlagegeschäft angetrieben und soll sich fortsetzen. “Wir müssen darauf achten, dass wir die Risikosituation nicht verschlechtern”, sagte Holtmann. In den vergangenen Jahren hätten die Sparkassen jedoch relativ wenig ausgeschüttet und viel in die Reserven gesteckt. “Wir können eine Niedrigzinsphase von vier bis fünf Jahren überstehen”, zeigte sich Holtmann optimistisch.Belastet hat die Sparkassen die Wertkorrektur bei der Landesbank Berlin (LBB). “Das halbe Engagement ist abgeschrieben”, sagte Holtmann – auch mit Blick auf den Kredit aus dem Sparkassensektor zur Kapitalisierung der LBB. Die rund 400 deutschen Sparkassen hatten die LBB 2007 für 5,6 Mrd. Euro gekauft. Der OSV steht hinter der geplanten Aufspaltung der LBB, nach der das Kapitalmarktgeschäft an die DekaBank gehen und die bisherige Tochter Berlin Hyp als eigenständiger Immobilienfinanzierer wirken soll. 2013 erwartet Holtmann einen “großen weiteren Schritt nach vorn”. Die Umstrukturierung werde aber “nicht innerhalb von Monaten” gehen und auch “nicht frei von Kosten” sein.