OSV-Sparkassen wappnen sich für den Sturm

Druck auf Betriebsergebnis hält an

OSV-Sparkassen wappnen sich für den Sturm

wf Berlin – “Alles in allem war 2015 ein weiteres Ruhe-vor-dem-Sturm-Jahr.” Damit zog Wolfgang Zender, Verbandsgeschäftsführer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes OSV, mit Blick auf die ertragsbelastende Niedrigzinsphase und die Regulierung der Kreditbranche ein Resümee über das Geschäftsjahr 2015. Verwaltungsräte und Vorstände täten gut daran, die Sparkassen mit den erwirtschafteten Überschüssen zu stärken und wetterfest zu machen. “Ausschüttungen wären kontraproduktiv”, sagte Zender vor der Presse in Berlin.Mit 1,15 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) erreichten die ostdeutschen Sparkassen Zender zufolge ein “hervorragendes Betriebsergebnis vor Bewertung” und nahmen damit “erneut einen Spitzenplatz” in der Sparkassenorganisation ein. In absoluten Zahlen lag das Betriebsergebnis bei 1,263 Mrd. Euro. Doch die geringere Ertragskraft durch die niedrigen Zinsen und die zunehmenden Anforderungen durch die Regulierung drücken seit einigen Jahren das relative Betriebsergebnis. 2014 lag es noch bei 1,17 % der DBS.Die Cost-Income-Ratio erreichte 2015 Zender zufolge 59,7 % und lag damit etwas besser als im Vorjahr. Entlastung für das Ergebnis kam aus der Risikovorsorge für das Kreditgeschäft. Dort konnten nach Auflösungen an anderer Stelle per saldo 17 Mill. Euro zugeschrieben werden. Dies sei aber durch Bewertungen bei Wertpapieren mit 109 Mill. Euro überkompensiert worden.Für 2016 rechnet der OSV bei anhaltendem Margendruck noch mit einem Betriebsergebnis von 1,0 % der DBS, eventuell knapp darüber. Das schwierigste Jahr stehe 2017 bevor, sagte Zender, wenn langlaufende hochverzinsliche Wertpapiere in großer Zahl auslaufen. Auf den Ergebnisdruck wollen die OSV-Sparkassen mit Instrumenten aus ihrer “Geschäftsstrategie 2020” reagieren. Negativzinsen für die Kunden werde es nicht geben, sagte OSV-Präsident Michael Ermrich. Auch die Filiale bleibe das Zentrum, um den Kunden nah zu sein. “Einen Rückzug aus der Fläche wird es nicht geben.” Zender sagte, gespart werde nicht beim Personal, sondern bei den Sachkosten. Ermrich kann sich zudem eine Konzentration der Bauspar- und Versicherungsaktivitäten in der Sparkassengruppe vorstellen.