Otto baut eigenen Zahlungsdienstleister auf

Berater: Vorhandenes Serviceangebot wird ergänzt

Otto baut eigenen Zahlungsdienstleister auf

ste Hamburg – Der Hamburger Handelskonzern Otto will im Frühjahr 2022 nach Zustimmung durch die Finanzaufsicht BaFin einen eigenen Zahlungsdienstleister starten. Mit dem Ausbau seiner Aktivitäten im Bereich Payment will Otto künftig alle Zahlungsabwicklungen für Kunden und Verkäufer auf “otto.de” aus einer Hand steuern. Nach der automatisierten Partneranbindung sei der Aufbau eines eigenen Payment-Dienstleisters der nächste logische Schritt bei der Transformation des Geschäftsmodells zur Plattform, sagte Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands Otto und Bereichsvorstand Marketing. Auf dieser Plattform können auch Dritthändler ihre Waren anbieten.Für den Marktplatz otto.de baue man eine eigene virtuelle Ladenkasse. “Es geht darum, die technische Anbindung und Abwicklung von Online-Bezahlmethoden wie beispielsweise Rechnungskauf, Ratenzahlung oder Kreditkarte einheitlich zur Verfügung zu stellen”, so Mirko Krauel, Leiter des Payment-Bereichs. Bislang übernehmen externe Dienstleister Zahlungsfunktionen auf otto.de. Der neue Zahlungsdienstleister, der laut aktuellen Plänen bis zu 150 Mitarbeiter beschäftigen wird, soll im Herbst gegründet werden und schrittweise Aufgaben im Zahlungsbereich übernehmen. Anfang 2021 soll bei der BaFin die Lizenz zur Erbringung von Payment-Dienstleistungen beantragt werden.Der Aufbau eines Zahlungsdienstleisters und die Integration in die E-Commerce-Plattform seien “ein sinnvoller Schritt zur Ergänzung des vorhandenen Serviceangebots” und schaffe zusätzliche Ertragspotenziale für Otto, meinte Carsten Hahn, Senior Partner der Beratungsfirma Capco. Mit dem Aufbau eines solchen Dienstleisters übernehme Otto deutlich mehr Verantwortung für die Geschäftsabwicklung der Kunden. Kunden erwarteten eine reibungslosen Ablauf. Für Otto gelte es, Kunden der E-Commerce-Plattform nicht in die Lage zu versetzen, noch parallel Verträge mit anderen Zahlungsverkehrsabwicklern direkt abschließen zu müssen.