Pannenwelle trifft deutsche Kreditwirtschaft
Pannenwelle erfasst auch deutsche Kreditwirtschaft
Weltweite IT-Störungen treffen zeitweilig Geldautomaten
jsc Frankfurt
Die Welle an IT-Störungen rund um den Globus hat am Freitag auch Deutschlands Banken und Sparkassen erfasst. „Im Zuge der weltweiten Technik-Ausfälle ist es am frühen Vormittag auch in Deutschland bei Verfügungen an Geldautomaten mit Karten einzelner Anbieter zu Störungen gekommen“, teilte die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), das Sprachrohr der kreditwirtschaftlichen Verbände in Deutschland, am Freitag mit.
Die Probleme seien behoben, erklärte die Organisation zur Mittagszeit. Verfügungen an Geldautomaten seien uneingeschränkt möglich. Kartenzahlungen im Handel seien nicht betroffen gewesen.
Hunderte Fehlermeldungen
Die weltweiten Computerstörungen legten am Freitag Teile des Flugverkehrs lahm, trafen aber auch andere Branchen. Eine Pannenwelle in der Kreditwirtschaft verzeichnet das Webportal „Alle Störungen“, das Fehlermeldungen sammelt. Demnach fielen gerade bei Sparkassen, aber auch Volks- und Raiffeisenbanken am Freitagmorgen hunderte Meldungen an, ehe das Aufkommen am Mittag abebbte. Einige Großbanken mit Massenpublikum waren mit dutzenden Meldungen betroffen, etwa Postbank, Deutsche Bank, ING und DKB. Aus dem Kreis der Versicherer war die Allianz dabei.
Die Meldungen kann jede Person einreichen und werden nicht überprüft. Sie sind also nur ein Indikator, kein Beleg für technische Störungen.
Dora bringt neue Meldungspflichten
Die Finanzaufsicht BaFin zeigt sich alarmiert. „Wir stehen dazu mit den beaufsichtigten Unternehmen sowie unseren Partnerbehörden in engem Kontakt.“ Die Aufsicht habe IT-Gefahren schon lange im Fokus und begleite einige Unternehmen mit erhöhtem Risiko für das eigene Geschäftsmodell oder für den Finanzmarkt „besonders eng“.
Zahlungsdienstleister und Banken sind auf Grundlage der EU-Richtlinie PSD2 verpflichtet, relevante Störungen im Zahlungsverkehr an die Aufsicht zu melden. Mit Einführung der EU-Verordnung Dora werden die Meldepflichten an die BaFin im kommenden Jahr weiter gefasst und auf zusätzliche Adressen ausgedehnt.