Pariser Klimaziele erfordern mehr Investitionen

Allianz sieht Bedarf von 790 Mrd. Dollar jährlich

Pariser Klimaziele erfordern mehr Investitionen

mic München – Die Allianz fordert mehr Tempo bei der Bekämpfung der Erderwärmung und diagnostiziert eine Investitionslücke bei erneuerbaren Energien. Manche Länder verlangsamten die Energiewende, sagte Karsten Löffler, Geschäftsführer Allianz Climate Solutions, bei der Vorstellung des Allianz Klima- & Energiemonitors in München.Der Studie zufolge müssen in den G 20-Staaten bis zum Jahr 2035 rund 710 Mrd. Dollar jährlich aufgewandt werden, um die vereinbarten Pariser Klimaziele zu erreichen. Weltweit seien es 790 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr seien nur 286 Mrd. Euro geflossen. Dies sei aber mehr gewesen als für fossile Kraftwerke, lobte Niklas Höhne vom New Climate Institute, der mit dem Germanwatch-Teamleiter für EU-Klimapolitik, Jan Burck, als Co-Autor agiert. Deutschland und Großbritannien bieten laut Studie die besten Investitionsbedingungen der G 20-Staaten. Der größte Bedarf liege aber in Schwellenländern. Indien, Südafrika, Brasilien und Indonesien schreckten Anleger aber eher ab.Die Allianz wünsche sich von den Staaten verlässliche Klimaziele, transparente Förderung und eine Wettbewerbsfairness gegenüber fossiler Erzeugung, sagte Axel Zehren, Finanzchef der Allianz Investment Management. Die Investitionen des Versicherers in erneuerbare Energien lägen bei 3 Mrd. Euro. Diese gehörten zu den alternativen Kapitalanlagen in Höhe von 92,1 Mrd. Euro, die 14 % der Kapitalanlagen stellten (Ende 2015). Das Mittelfristziel liegt bei 110 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr seien 80 % des Nettoneuanlagevolumens von 18 Mrd. Euro (also ohne Wiederanlagen) in diese Assetklasse geflossen, sagte Zehren. Die Rendite der Erneuerbaren liege bei 5 %. Sie sei zwar gesunken, jedoch sei für die Allianz der Abstand zum ebenfalls niedrigeren risikofreien Zins wichtig.