Parlament drängelt bei Positionslimits

Börsen-Zeitung, 29.10.2015 fed Brüssel - Das EU-Parlament lässt nicht locker: Der für die EU-Marktrichtlinie (Mifid II) zuständige Europaabgeordnete Markus Ferber drängt die EU-Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zu Korrekturen an ihren...

Parlament drängelt bei Positionslimits

fed Brüssel – Das EU-Parlament lässt nicht locker: Der für die EU-Marktrichtlinie (Mifid II) zuständige Europaabgeordnete Markus Ferber drängt die EU-Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zu Korrekturen an ihren Durchführungsverordnungen. Konkret möchte Ferber die Behörde davon überzeugen, dass sie bei der Ausbuchstabierung der Vorgaben für Produktionslimits von Warentermingeschäften keine pauschale Spanne vorschlägt, sondern zunächst für eine Auswahl von Kontrakten individuelle Bandbreiten. Durch eine solche schrittweise Einführung würde das Risiko reduziert, Investoren zu verschrecken. In einem Brief an ESMA-Chef Steven Maijoor bekräftigt Ferber seine Ablehnung eines pauschalen Ansatzes – die ESMA hatte eine abweichende Spanne von 5 % bis 35 % vorgeschlagen. Nach Einschätzung des CSU-Politikers würde eine solche Festlegung nicht dem Willen der EU-Gesetzgeber gerecht, einerseits Lebensmittelspekulation effektiv einzudämmen und andererseits ausreichend Luft für den Handel in illiquiden Märkten zu lassen.Juristische Vorbehalte der ESMA gegen eine schrittweise Einführung individueller Bandbreiten lässt Ferber nicht gelten. Er verweist auf ein ähnliches Vorgehen in den USA – und den bewussten Auftrag im EU-Rechtstext, Erfahrungen anderswo zu berücksichtigen.