Paydirekt fängt bei null an
bg Frankfurt – Das als Konkurrenz zu Paypal aufgebaute Online-Bezahlsystem der deutschen Kreditwirtschaft Paydirekt hat seinen Testbetrieb gestartet und als Meilenstein erste Transaktionen durchgeleitet. Anfang November soll der Live-Betrieb möglich sein, damit die teilnehmenden Banken noch das Weihnachtsgeschäft im Online-Handel mitnehmen können.Paydirekt-Geschäftsführer Niklas Bartelt zeigte sich bei einem Pressegespräch jedenfalls zuversichtlich, dass man bis zum Jahresende eine “signifikante Präsenz” bei den Online-Händlern erreichen könne, auch wenn man die Systeme mit Aufschaltung von Banken nur schrittweise und damit kontrolliert hochfahren werde. Die Sparkassen mit ihren 47 Millionen Girokonten werden flächendeckend erst im Frühjahr dabei sein, da sie sich auf Verbandsebene erst im April zu einer Teilnahme entschieden. Noch wird versucht, einzelne Sparkassen bis zum Weihnachtsgeschäft auf das Paydirekt-System zu bringen.Während Paypal in Deutschland bereits rund 16 Millionen Kunden für sich gewinnen konnte, fängt Paydirekt bei null an. Bartelt wirbt damit, dass nur Paydirekt eine direkte Kontenanbindung ohne zwischengeschaltete Drittanbieter ermögliche und dass die Anbindung für die Online-Händler sehr einfach sei. Die Aufschaltung von Online-Händlern kann stark automatisiert über sogenannte Payment Service Provider (PSP) wie Wirecard oder Computop erfolgen, die Infrastruktur für Internet-Shops bereitstellen. Selbst große Online-Händler wie die Otto Group könnten als Computop-Kunde Paydirekt als Zahlungsoption aufschalten. Die individuelle Preisgestaltung der Banken ist noch die große Unbekannte in der Positionierung des Angebots. Paypal langt in der Regel mit 4 bis 5 % des Warenwertes zu – das bietet Spielraum für die Banken, die ihrerseits versucht sein könnten, sich mit Kampfpreisen gegenseitig Konkurrenz zu machen.—– Serie Digitalisierung Seite 2- Berichte Seite 3- Leitartikel Seite 6