Pensionskassen leiden im Zinstief
Bloomberg New York – Ein einst undenkbarer Einbruch der globalen Anleiherenditen zwingt Pensionskassen zum Kauf von Anleihen, die negative Erträge bieten. US-Adressen, die Billionen von Dollar an Pensionsvermögen verwalten, unter ihnen California Public Employees Retirement System (Calpers), haben die Ertragserwartungen nach unten angepasst. Der japanische Government Pension Investment Fund, der weltweit größte, hat davor gewarnt, dass den Vermögensverwaltern Verluste in allen Anlageklassen drohen. In Europa könnten Pensionskassen aufgrund der rückläufigen Verzinsung gezwungen sein, Leistungen zu kürzen. Anleger sind bereits ein höheres Kreditrisiko eingegangen, um den Ertragsrückgang an anderer Stelle auszugleichen, einige investieren in private Verbindlichkeiten. Die Pensionskassen haben zwar von der Rally festverzinslicher Wertpapiere profitiert. Die sinkenden Renditen haben aber die künftigen Verbindlichkeiten in die Höhe getrieben. Jetzt erhöhen negative Renditen bei mehr als einem Viertel der Investment-Grade-Anleihen den Druck, neue Ertragsquellen zu finden. “Der echte Wahnsinn besteht darin, dass Pensionsfonds gezwungen sind, in Vermögenswerte zu investieren, deren Verlust garantiert ist, wie beispielsweise inflationsgebundene Gilts mit langer Laufzeit und einer Realrendite von -3 %”, sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei Bluebay Asset Management. “Es ist finanzieller Vandalismus, und die Regierung und die Zentralbanken müssen sich dessen bewusst werden.”