Penta baut ihre Banking-Plattform aus
bg Frankfurt
Das auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Freiberufler und Solo-Selbständige zielende Fintech Penta hat mit der SWK Bank einen neuen Kooperationspartner gefunden.
Über die digitale Business-Banking-Plattform des Berliner Fintech wird die Direktbank künftig Festgelder für Mittelständler anbieten. Diese können damit Betriebsmittel zu festen Zinsen für unterschiedliche Zeiträume anlegen und so Negativzinsen vermeiden. Die SWK Bank erweitert im Rahmen der Kooperation ihr Einlagenportfolio erstmals um Festgelder speziell für Geschäftskunden.
Ausbau der Funktionalitäten
Für Penta stellt die Zusammenarbeit einen Ausbau der eigenen Banking-Plattform mit zusätzlichen Services dar. „Wir sehen bei unseren Kunden erheblichen Bedarf, überschüssige Liquidität werterhaltend parken zu können. Dafür gibt es bisher kaum Angebote. Mit der SWK Bank als Partner fügen wir unserer Plattform nun einen passenden Baustein für Festgelder hinzu. Neben allen Arten von Krediten sind verzinste Einlagen ein Kernprodukt für eine Banking-Plattform“, sagte Lukas Zörner, Chief Product Officer von Penta, der Börsen-Zeitung.
Bei dem Angebot der SWK Bank beträgt die Mindesteinlagesumme 10000 Euro, maximal sind es 5 Mill. Euro. Zinserträge werden den Angaben zufolge zum Laufzeitende ausgezahlt, das von zwölf bis 120 Monaten reicht und mit Zinssätzen von 0,00 bis 0,25% p.a. ausgestattet ist; Penta-Kunden erhalten Sonderkonditionen. Die Einlagen sind bis 100000 Euro pro Einleger und Bank durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
Angaben der Bundesbank zufolge hatten Geschäftskunden per Ende Juni in Deutschland rund 12,5 Mrd. Euro festverzinslich angelegt. Zörner zufolge brauchen KMUs zusätzliche Anlagemöglichkeiten für ihre Einlagen aus unterschiedlichen Motiven: Für viele gehe es darum, vorhandene Gewinne, die zu einem späteren Zeitpunkt reinvestiert werden sollen, wertsichernd anzulegen. Außerdem gehe es in der Regel darum, laufende Betriebsmittel, die bis zur Verwendung auf Konten liegen, nicht zum Negativzins zu parken sowie Investorengelder aus Finanzierungsrunden bei Start-ups gut aufzubewahren. Damit adressiert Penta ihren speziellen Kundenfokus, der von den traditionellen Geschäftsbanken bislang nicht profitabel bedient werden kann.
Penta gehört zu den ersten Challenger-Banken im Firmenkundengeschäft und hat aktuell rund 40000 Kunden. Geld verdient Penta dabei mit drei Kontomodellen sowie den Interchange-Gebühren aus dem Kartengeschäft, die bei Geschäftskunden mehr abwerfen als im Retail-Bereich. Die Kunden nähmen die Kontopreise von Penta gut an, weil sie mit dem digitalen Konto spürbar Geld und Zeit sparten, die sie in ihr Geschäft als Unternehmer investieren können, sagte Zörner.
Daily Banking
Beim Ausbau der Plattform-Funktionalitäten ist das Festgeld-Tool dabei nur der erste Schritt, wobei das „Daily Banking“ mit den Kontofunktionen als Basis dient. Da sei man schon sehr weit und arbeite nun daran, weitere Partner auf der Plattform zusammenzubringen, so Zörner.
Als Nächstes kämen dann für Konto und Zahlungsverkehr Fremdwährungen sowie die Kreditseite als zweite Säule hinzu. In Kürze werde man auch mit einem Überziehungskredit starten, der von der Solarisbank komme, kündigt Zörner an.
Zu Beginn des neuen Jahres werde dann rasch ein Kreditmarktplatz folgen und als dritte Säule komme anschließend das hinzu, was man in der Finanzbranche als „Beyond Banking“ bezeichnet.