Perversion der Politik
Eine Finanztransaktionssteuer, mit der nach der vor zehn Jahren wiederentdeckten Idee die Verursacher der Finanzkrise zur Kasse gebeten werden sollten, ist schon per se Humbug. Denn sie wird ja am Ende nicht von den Banken getragen, sondern von Groß- und Kleinanlegern. Wer das ignoriert oder bestreitet, hat Wirtschaft nicht verstanden oder will Sparer und Wähler für dumm verkaufen. Dass ein verantwortlicher Minister, der geschworen hat, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, dessen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden, mit der Einführung eines solchen Obolus sehenden Auges den Finanzplatz Deutschland schädigt und damit Arbeitsplätze gefährdet, kommt erschwerend hinzu. Dass aber unter Federführung dieses Ministers im Null- und Negativzinszeitalter nun ausgerechnet die zumindest in realer Rechnung enteigneten Sparer per Umsatzabgabe (zusätzlich zur Gewinnbesteuerung) bestraft werden sollen, wenn sie – dringend auf Renditechancen angewiesen – in Aktien investieren, während Zocker von dieser Steuer befreit bleiben, das ist die totale Perversion von Finanzpolitik.ski