Pfandbrief & Co. bekommen Gesellschaft

Covered-Bond-Harmonisierung vor dem Ziel - Verband weitgehend zufrieden

Pfandbrief & Co. bekommen Gesellschaft

ski Frankfurt – Der deutsche Pfandbrief, die französische Obligation Foncière und andere traditionelle Covered Bonds, also gedeckte Schuldverschreibungen, bekommen in Zukunft Gesellschaft von einer neuen Assetklasse: “Covered Bonds der zweiten Stufe”. Das ist ein zentrales Ergebnis der europäischen Harmonisierung der Covered-Bond-Regeln, die nach sechs Jahren auf die Zielgerade geht. Die Einigung der EU-Mitgliedstaaten steht anscheinend unmittelbar bevor. Danach beginnt der Trilog zwischen Kommission, Parlament und Rat.Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) zeigt sich weitgehend zufrieden mit dem Diskussionsstand, äußert sich aber in einzelnen Punkten durchaus auch kritisch. “Das Ergebnis, das sich jetzt abzeichnet, wird unseren Zielen im Wesentlichen gerecht. Es schützt und stärkt die Qualität vor allem der Kerngruppe von Covered Bonds”, sagt VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt im Interview der Börsen-Zeitung. Der Pfandbrief erleide keine Nachteile, die regulatorische Privilegierung sei dauerhaft gesichert. Dank der prinzipienbasierten Regulierung – es gibt keine Vollharmonisierung – könne Deutschland weiterhin den Anspruch verfolgen, mit dem Pfandbrief die qualitative Benchmark des Segments zu haben. Das sei für die Investoren wie für die Emittenten eine gelungene Lösung.Auf Basis einer neuen EU-Richtlinie können künftig neben den etablierten Kernprodukten “European Covered Bonds” oder “Covered Bonds der zweiten Stufe” emittiert werden, die sich in der Qualität der zugrundeliegenden Assets und bezüglich der Privilegien von der Anlageklasse Pfandbrief & Co. unterscheiden. Vor allem an der Definition der richtlinienkonformen Assets, die über die neuen Produkte refinanziert werden dürfen, setzt die Kritik des VDP an. Tolckmitt treibt die Sorge um, dass das Produkt zu weit geöffnet wird. So wirft er Luxemburg vor, sogar “Projektfinanzierungen mit grünem Anstrich” unter die Richtlinie bringen zu wollen und das Thema Sicherheiten recht locker zu handhaben. Mit Hilfe findiger Investmentbanker oder Anwälte könnte man am Ende bei einem Covered Bond landen, “der im Prinzip durch alles besichert werden kann”.—– Interview Seite 5