Pfandbriefbank kommt unter die Räder
Pfandbriefbank kommt unter die Räder
Kurse von Aktien und Anleihen unter Druck – Hohe Risikovorsorge im vierten Quartal
mic München
Die Deutsche Pfandbriefbank ist sowohl am Aktien- als auch am Anleihemarkt unter die Räder gekommen. Der Aktienkurs sank auf den tiefsten Stand seit Beginn der Börsennotierung 2015, bis zum Xetra-Schluss am Mittwoch betrug das Minus 5,7% auf 4,67 Euro.
Die Bank hatte mit der vorzeitigen Veröffentlichung von Eckzahlen enttäuscht. Sie kalkuliert für das vierte Quartal so viel Risikovorsorge ein wie in den neun Monaten zuvor, so dass der Gewinn vor Steuern im vergangenen Jahr mit 90 Mill. Euro am unteren Ende der – erst im November stark gesenkten – Zielbandbreite von 90 bis 110 Mill. Euro landete.
Die Anleihen der Deutschen Pfandbriefbank brachen ebenfalls ein, nachdem die Analysten von Morgan Stanley ihren Kunden den Verkauf empfohlen hatten. Die Begründung: Das Kreditinstitut sei stark im US-Markt für gewerbliche Immobilienfinanzierung engagiert. In der Folge sackte eine nachrangige 300-Mill.-Euro-Anleihe (ISIN XS1637926137) zu Wochenbeginn von 73 auf knapp 50 Euro ab, am Mittwoch stieg sie wieder auf 55 Euro. Einen ähnlichen Verlauf zeigt ein ebenfalls nachrangiger 150-Mill.-Euro-Bond der Deutschen Pfandbriefbank (ISIN DE000A2DASM5).
Die Pfandbriefbank kündigte für das Jahr 2023 eine Kreditrisikovorsorge von 210 bis 215 Mill. Euro an, nachdem nach neun Monaten 104 Mill. Euro zu Buche standen. Die Kernkapitalquote (CET1-Ratio) sei Ende 2023 über dem eigenen Mindestniveau von 14% geblieben. Die Liquiditätsdeckungsquote (LCR) habe 212% betragen.
Das vorläufige Jahresergebnis veröffentlicht die Pfandbriefbank am 7. März, am 25. März folgt der Geschäftsbericht.