Pfandbriefbank registriert mehr Wettbewerb
mic München – Die Deutsche Pfandbriefbank ist “gut und solide” in das neue Jahr gestartet, wie ihr Vorstandsvorsitzender Andreas Arndt bei Vorlage der Zahlen des ersten Quartals bilanziert hat. Der Gewinn vor Steuern sank allerdings um 6 Mill. Euro auf 45 Mill. Euro, weil der Zinsüberschuss um 16 Mill. Euro schrumpfte. Arndt betonte, dass das Zinsergebnis mit 104 Mill. Euro im Vergleich zu den beiden unmittelbar vorausgegangenen Quartalen eine gewisse Stabilisierung zeige. Hierfür sorgten jedoch auch hohe Entschädigungen für vorzeitig beglichene Kredite. Arndt, den der Aufsichtsrat zum alleinigen Vorstandsvorsitzenden ernannt hat (vgl. Seite 16), strich die Vertriebserfolge heraus (siehe Grafik). “Wir freuen uns über ein gutes Neugeschäft mit 2,9 Mrd. Euro, was angesichts der insgesamt schwierigen, kompetitiven Marktsituation schon als erstaunlich gelten darf”, sagte Arndt. An den Rentabilitätsanforderungen habe die Bank keine Abstriche gemacht. Brutto- und Nettomargen lägen etwa auf dem Niveau des Vorjahres und des Vorquartals. Kein “Refi-Karussell”Zugleich diagnostizierte Arndt steigenden Wettbewerbsdruck: “Die Herausforderungen steigen, um ungefähr die Niveaus margenseitig und volumenseitig halten zu können, wie wir sie uns vorgenommen haben.” Jedoch werde die Bank nicht beim “Refi-Karussell einiger anderer Kollegen” mitspielen, deren Geschäftszahlen nicht unwesentlich darin bestünden, anderweitig Finanzierungen abzulösen: “Dabei findet nur eins statt: nämlich dass die Marge nach unten verwässert wird.”Die Pfandbriefbank dagegen setze auf Primärtransaktionen, die sie strukturiere. Außerdem gilt laut Arndt mit Blick auf den Zyklus: “Wenn sich der Wind stark drehen sollte, dann werden wir auch das Neugeschäft stärker zurücknehmen.” Im April sei die Bank tatsächlich vorsichtiger gewesen. Er sehe noch nicht, dass dies ein Trend sei. Arndt bekräftigte seine Ankündigung von der Bilanzpressekonferenz, dass die Bank wieder in den Verbriefungsmarkt einsteige. Einerseits wolle man Zusatzerträge generieren, andererseits zwinge die Regulatorik zu dem Schritt.Denn an jenem Geschäft, das die Bank aufgrund aufsichtsrechtlicher Regelungen nicht machen könne, seien andere Investoren wie Versicherungsunternehmen, Fonds oder Family Offices interessiert. In entsprechende Gespräche sei man gut gestartet: “Hier ist noch mehr zu tun.” Doch so wie bei einer geplanten regionalen Expansion etwa in den USA verhalte man sich wie ein mittelständisches Unternehmen und gehe Schritt für Schritt voran. Mit der fast unveränderten Kapitalquote von 18,1 % rüstet sich die Bank für die zweite Herausforderung, die sie identifiziert hat – eine möglicherweise strengeren Risikogewichtung der Aktiva. “Wir müssen uns präparieren für die regulatorische Diskussion mit der EZB”, sagte Arndt. Die Europäische Zentralbank habe angekündigt, sich intensiv mit den Risikogewichten zu beschäftigen: “Wir erwarten dort ganz sicher auch kontroverse Diskussionen.” Hinzu komme Basel IV.Verärgert zeigte Arndt sich über die Bankenabgabe, die um 3 Mill. Euro auf 21 Mill. Euro stieg. Der Berechnungsmodus sei intransparent. “Wir werden bezahlen, aber wir werden Widerspruch einlegen”, sagte der Chef der Pfandbriefbank.Auch angesichts der Regulatorik erklärte Arndt, es seien langfristig eher wieder steigende Summen sowohl bei Sach- als auch bei Personalkosten zu erwarten. Im ersten Quartal sank der Verwaltungsaufwand von 48 Mill. Euro auf 45 Mill. Euro. Bei einem Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union erwartet Arndt nicht, dass London starke Abstriche im Vermietungsmarkt von Immobilien machen muss.—– Personen Seite 16