Pfandbriefbank will Profitabilität stark steigern
Pfandbriefbank will Profitabilität stark steigern
CEO Arndt zielt auf Erhöhung des Finanzierungsvolumens und kündigt Abschied an
mic München
Im Interview Seite 4Die Deutsche Pfandbriefbank will trotz der aktuellen Baisse am Immobilienmarkt das Finanzierungsvolumen bis Ende 2026 auf 33 Mrd. Euro erhöhen. Dies erklärte Vorstandsvorsitzender Andreas Arndt im Interview der Börsen-Zeitung: „Das entspricht einer Steigerung um fast 4 Mrd. Euro.“ Bis zu diesem Zeitpunkt möchte der Finanzierer gewerblicher Immobilien, der in diesem Jahr vom aktivistischen Investor Petrus Advisers unter Druck gesetzt wurde, darüber hinaus den Gewinn stark erhöhen. „Wir wollen deutlich profitabler werden und unseren Return on Equity (vorsteuerlich) auf mehr als 10% steigern“, bekräftigte Arndt. Diese hatte im vergangenen Jahr 6,3% betragen.
Währenddessen steht ein Wechsel an der Spitze der Bank bevor. Arndt kündigte an, dass er seinen Vertrag nach dem Auslaufen Mitte April 2024 nicht verlängern werde. Mit einem sehr gut aufgestellten Vorstandsteam und einer bereits verabschiedeten neuen Geschäftsstrategie gehe es dann unter neuer Führung weiter, sagte der 64-Jährige: „Für mich kommt altersbedingt schon aufgrund der Good Governance keine Vertragsverlängerung in Frage.“
Arndt betonte, die Bank halte trotz der weiteren Zinsanstiege an ihrer Prognose für das laufende Jahr fest. „Mit dem zweiten Quartal sind die derzeitigen Herausforderungen noch nicht ausgestanden, aber wir sind stabil unterwegs und bleiben bei unserer Profit-Guidance“, sagte Arndt. Der Gewinn vor Steuern wird demnach von 213 auf 170 bis 200 Mill. Euro sinken. Der Pfandbriefbank-Chef sieht demnächst Licht am Ende des Tunnels: „Ich gehe aber davon aus, dass wir – stabile Zinserwartungen und etwas bessere gesamtwirtschaftliche Verhältnisse vorausgesetzt – bis zum Jahresende eine Bodenbildung bei den Preisen und danach eine Stabilisierung der Real Estate Märkte sehen werden.“
Die Portfolioqualität der Bank sei weiterhin sehr gut, betonte Arndt. „Zwar werden die sogenannten Non-Performing Loans voraussichtlich zunehmen“, sagte er, „dies führt aber nicht automatisch zu Wertberichtungen, da wir in der Regel in Sachen Portfolioqualität gut und konservativ positioniert sind.“
Die notleidenden Kredite addierten sich Ende März auf 837 Mill. Euro, der Betrag hatte sich seit Jahresanfang kaum erhöht. Arndt betonte, die Bank halte ihre Risikovorsorge gut dotiert: „Wir haben derzeit ein Polster von rund 400 Mill. Euro. Damit schlafen wir nach wie vor gut, auch wenn die Lage derzeit immer noch angespannt ist.“
Die Gespräche mit Petrus Advisers erlebe er als sehr sachlich und konstruktiv, sagte Arndt. Sie weise wie auch andere Investoren auf durchaus valide Punkte hin. Diese würden in weiten Teilen mit dem strategischen Programm 2026 bereits adressiert.
Für mich kommt altersbedingt schon aufgrund der Good Governance keine Vertragsverlängerung in Frage.